Ach, niemand ist beglückt vor seinem Tod zu nennen, Wie glücklich uns die Ärzte machen können!
Friedrich Haug
Der menschliche Geist leidet unter einer fundamentalen Begriffsstutzigkeit: Um den Wert einer Sache verstehen zu können, muss er dieser Sache beraubt werden.
Amélie Nothomb
Wie stehst du doch so dürr und kahl, Die trocknen Adern leer, O Feigenbaum! Ein Totenkranz von Blättern fahl Hängt rasselnd um dich her Wie Wellenschaum.
Annette von Droste-Hülshoff
Meine ganze Habe trag' ich bei mir. Omnia mea mecum porto.
Bias von Priene
Die Verfassung muss elastisch sein - lieber aus Gummi als aus Eisen.
Charles de Gaulle
Ein ganzes Volk ohne Religion ist ein Phantom; es hat keins gegeben und es wird keins geben; und so ist auch der einzelne Mensch ohne Religion einem Phantome gleich zu achten; nur die Negation unterhält seine Form, sonst würde er in sich selbst zerrinnen.
Heinrich Bone
Mit demselben Gefühle, mit welchem du bei dem Abendmahle das Brot nimmst aus der Hand des Priesters, mit demselben Gefühle, sage ich, erwürgt der Mexikaner seinen Bruder vor dem Altare seines Götzen.
Heinrich von Kleist
Das Ehrgefühl ist das Beste im Menschen, alle anderen Gefühle, selbst die edelsten, lassen ihn in Stunden aus ihren Armen fallen, wo ihn das Ehrgefühl in seinen empor hält. Unter Menschen, deren Leidenschaften ineinander schreien, gewährt bloß ihr Ehrgefühl dem Freunde, dem Gläubigen und der Geliebten eine eiserne Sicherheit.
Jean Paul
Niemand weiß, wie weit seine Kräfte gehen, bis er sie versucht hat.
Johann Wolfgang von Goethe
Doch der Mensch hat viele Häute abzuwerfen, bis er seiner selbst und der weltlichen Dinge nur einigermaßen sicher wird.
Es gibt Ländlerkapellen, die nach dem Grundsatz spielen: daneben ist auch ein Ton.
Joseph Hellmesberger
Wir leben in einem Zeitalter, in dem die überflüssigen Ideen überhand nehmen und die notwendigen Gedanken ausbleiben.
Joseph Joubert
Wir sind weniger beleidigt von der Verachtung der Dummköpfe als von der nur mittelmäßigen Schätzung seitens geistreicher Leute.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Sprächen manche mit den Händen und hielten den Mund, man könnte sie verstehen.
Manfred Hinrich
Wer unter Menschen lebt, soll immer maßvoll bleiben; man kann die Weisheit, auch die Tugend übertreiben.
Molière
Dem, der zu dienen gewöhnt ist, macht es wenig aus, den Herrn zu wechseln, ja, häufig wünscht er sogar den Wechsel.
Niccolò Machiavelli
Wenn Menschen arm am Geiste sind, können die Stolzen und Hochfahrenden sie beherrschen.
Peter Tremayne
Viele feiern ihre Niederlage - als Gäste der Sieger.
Stanislaw Jerzy Lec
Was die feinste Wirklichkeit ist, das Selbst von allem, was ist, das ist die Wahrheit, das ist das Selbst, das bist du!
Upanishaden
Vererbung erklärt nichts Eigentliches und insofern eigentlich nichts. Vor allem läßt sich mit dem Rekurs auf Vererbung nicht die Frage beantworten. Was fängt die geistige Person mit der jeweiligen Erbanlage, mit der psychophysischen Erbmasse an? Was fängt sie mit den Bedingungen an, unter die sie – die jeweils sich selbst bestimmende – gestellt ist?
Viktor Frankl
So lieb ich dich, und darf mich nicht beklagen: Was Liebe einträgt, hat sie zu ertragen.
William Shakespeare