Der Dichter, der den Weltzustand, wie er ist, aufdeckt, muß nicht Liebe von seinen Zeitgenossen fordern. Wann hätten die Leute denn ihren Henker geküßt!
Friedrich Hebbel
Sieh tapfer in des Lasters Auge, Dass Mut dein Herz zum Kampfe sauge.
Anastasius Grün
Was den großen Geistern die Gesellschaft verleidet, ist die Gleichheit der Rechte bei der Ungleichheit der Fähigkeiten der anderen.
Arthur Schopenhauer
Statistiken sind mit Vorsicht zu genießen und mit Verstand einzusetzen.
Carl Hahn
Die besten Gedanken kommen während der Arbeit, oft sogar während der Arbeit an einem ganz anderen Gegenstand.
Carl Hilty
Wer nicht mehr lachen kann, für den hat das Erdenleben seine Heiterkeit und Frische verloren, und wer so recht aus voller Seele lacht, der kann kein schlechtes Gewissen haben.
Christian Oeser
Manchmal reißt der Faden der ewigen Liebe schon beim Einfädeln.
Ernst Ferstl
Viele Menschen sind mit wenig zufrieden, weil ihnen die Ausschöpfung ihrer Möglichkeiten zu mühsam ist.
Ernst Reinhardt
Nur der Glaube aller stärkt den Glauben.
Friedrich Schiller
Sein Blut hingeben, es ist vielleicht das höchste und gewiß das letzte Opfer, das ein Mensch dem anderen bringen kann; aber wie unzählige Male ist dem anderen nicht damit gedient: wie oft ist es eine Münze, die keinen Kurs hat auf dem Markte des Lebens! Eine Handvoll Thaler würde Rettung bringen, ein Stück Brot, eine wollene Decke – ein Nichts – nur daß wir mit all unserem Blute gerade dies Nichts nicht herbeischaffen können.
Friedrich Spielhagen
Sagte der Dichter stolz: Sogar mein Hund bellt aphoristisch.
Gerd W. Heyse
Wie das Feuer die Flamme in sich trägt, so ist es für die Kräfte des vernunftbegabten Menschen notwendig, ein Werk vor sich zu haben.
Hildegard von Bingen
Kritteln kann der enge Schulverstand Doch schaffen nur der freie Genius.
Johann Valentin Neuffer
Gute Taten, die andere in ihrer Bosheit bloßstellen, werden von diesen in ehrlichster Überzeugung als Bosheit aufgefaßt.
Lew Nikolajewitsch Tolstoi
Nie ist ein Schriftsteller schwächer, als wenn er schwächlich Großes behandelt.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Was Schicksal ist, läßt sich nicht definieren, nur sehend erleben.
Oswald Spengler
Die unangenehmste Art zu regieren ist wohl die, sich selbst zu beherrschen.
Otto Weiß
Zum Donner: Wenn man immer bloß sehen wollte, was einem fehlt, dann käme ja kein Mensch in keinem Augenblick zum Lebensgenuß.
Richard Dehmel
Die Ordnung der Glieder des Alls zueinander besteht kraft der Ordnung des ganzen Alls auf Gott hin.
Thomas von Aquin
Woran wir nicht sterben, damit müssen wir leben.
Walter Ludin
Wenn man die Luft bezahlen müßte, würden viele an ihrem Geiz ersticken.
Werner Mitsch