Die soziale Frage ist keine ausschließliche Angelegenheit der Proletarier. Sie ist eine Angelegenheit aller Stände. Eine Wurzel ihres Übels liegt darin, daß auf dem Weltmarkte das Angebot fortwährend größer, die Nachfrage aber geringer wird.
Friedrich Heinrich Otto Weddigen
Ich bin mit Russland durch Geburt, Leben und Arbeit verbunden. Ich kann mir mein Schicksal ohne es und getrennt von ihm nicht vorstellen. Die Ausreise aus den Grenzen meiner Heimat ist für mich gleichbedeutend mit dem Tode, und deshalb bitte ich darum, diese äußerste Maßnahme gegen mich nicht anzuwenden.
Boris Leonidowitsch Pasternak
Das Elend greift nach der Flasche, die Freude zum Glas.
Edith Linvers
Früher vermochten wenige Worte das Rückgrat eines Volkes zu bilden und schmale Spruchsammlungen ganze Völker zu erziehen.
Elazar Benyoëtz
Nur das Herz behalte keusch, und keusch bist du am ganzen Körper.
Epicharm
Viele Menschen leben ganz weit weg von ihren Grenzen.
Ernst Ferstl
Besiegt ist nur, wer den Mut verliert. Sieger ist jeder, der weiter kämpfen will.
Franz von Sales
Das Leben mit seinen verschiedenen Epochen ist eine Schatzkammer. Wir werden reich in jedem Gewölbe beschenkt; wie reich, das erkennen wir erst bei dem Eintritt in das nächste Gewölbe.
Friedrich Hebbel
Die Rezensionen sind bei weitem noch keine Gottesurteile.
Georg Christoph Lichtenberg
Alles, was reifen soll, braucht langes Ruhen. Alles, was zur Tiefe drängt, braucht die Behütung eines gütigen Abseits.
Gertrud von Le Fort
Die wahre Höflichkeit besteht darin, daß man einander mit Wohlwollen entgegenkommt.
Jean-Jacques Rousseau
Das Rechte beugt sich nicht nach den Umständen, es ist nicht ein Bohnenstecken, den man abbrechen kann, wenn er lang ist, auch nicht eine Summe Geldes, an der man märten kann.
Jeremias Gotthelf
Es gibt eine Höflichkeit des Herzens; sie ist der Liebe verwandt. Aus ihr entspringt die bequemste Höflichkeit des äußern Betrages.
Johann Wolfgang von Goethe
Argwöhnisch wacht der Mensch über alles, was ihm gehört. Nur die Zeit läßt er sich stehlen, am meisten vom Fernsehen.
Linus Pauling
Das ist der kürzeste Weg: der vom Guten zum Bösen.
Martin Scherber
Alles, was über das Wesen der Gottheit an Gedankengebäuden aufgebaut und abgebaut wird, wird vom Menschen erfunden, so wie er von sich aus die Beziehung zur Gottheit ansieht.
Michel de Montaigne
Anerkennung ist eine Pflanze, die vorwiegend auf Gräbern wächst.
Robert Lembke
Nimm das Gute wahr, das dein ist, und bekämpfe den Hang, stets nach dem Fernen dich zu sehnen. Diese ewige Sehnsucht gehört nur Gott.
Sophie Mereau
Der harte Kern ist immer klein.
Stefan Schütz
Erfreulich sind die selt'nen Feste nur, weil nur der sparsame Genuß ergötzt.
William Shakespeare
Wer die ganze Nacht schläft, hat am Tage Anspruch auf ein wenig Ruhe.
Wolfgang A. Gogolin