Ich hasse sie wie den Tod, alle die armseligen Mitteldinge von Etwas und Nichts. Meine Ganze Seele sträubt sich gegen das Wesenlose. Was mir nicht alles und ewig alles ist, ist mir nichts!
Friedrich Hölderlin
Es ist eine beliebte Manier der herrschenden Zeitungsschreiberei, solche Tatsachen oder Erscheinungen im öffentlichen, sozialen oder kirchlichen Leben, die gewissen Parteien nicht in den Kram passen, entweder möglichst kurz und oberflächlich abzutun oder gar sie so schief zu drehen und zu zerren, daß jedenfalls die Sache dadurch aus ihrem wahren und natürlichen Lichte hinausgerückt wird, oder auch sie völlig zu ignorieren, was man die Manier des Totschweigens nennt.
Adolph Kolping
Wissen, daß es Meer geben muß, wenn man einen Bach sieht.
Anonym
Der bis zur Vorrede, die ihn abweist, gelangte Leser hat das Buch für bares Geld gekauft und fragt, was ihn schadlos hält? – Meine letzte Zuflucht ist jetzt, ihn zu erinnern, daß er ein Buch, auch ohne es gerade zu lesen, doch auf mancherlei Art zu benutzen weiß. Es kann, so gut wie viele andere, eine Lücke seiner Bibliothek ausfüllen, wo es sich, sauber gebunden, gewiß gut ausnehmen wird. Oder auch er kann es seiner gelehrten Freundin auf die Toilette, oder den Teetisch legen.
Arthur Schopenhauer
Auf zweierlei beruht alle Wirkung menschlicher Handlungen, auf Wille und Macht.
Boëthius
Welcher Elitenaustausch eigentlich? Die sind doch alle übernommen worden.
Dieter Dombrowski
Im vorigen Jahrhundert konnte niemand etwas wagen, der kein Geld hatte. In diesem Jahrhundert bekommt man sofort Geld für den Hauch einer Idee, wie man es vervielfachen könnte.
Dieter Hildebrandt
Die Furcht vor Tadel erzeugt die nämlichen Wirkungen wie die Liebe zur Selbsterhaltung.
Friedrich II. der Große
Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum.
Friedrich Schiller
Im Allgemeinen hat man zu der Zeit, da man wirklich wird, schon alle Haare verloren, weil man so viel gestreichelt worden ist. Die Augen fallen einem aus, die Gelenke werden locker, und man sieht sehr schäbig aus. Aber das macht alles gar nichts, weil man, einmal wirklich geworden, nicht mehr häßlich aussehen kann, außer für Leute, die ohnehin nichts verstehen.
Gail Sheehy
Lernt sterben, sprach im Hospital Ein Mönch zu einem kranken Greise. Was lernen? rief der graue Weise: Man kann es gleich beim erstenmal.
Gottlieb Konrad Pfeffel
Unser Ich gleicht den Flüssen, die ihren Namen beibehalten und stets anderes Wasser rollen.
Karl Julius Weber
Dr. Dummheit, Pseudonym Erfahrung.
Manfred Hinrich
Kein Ritualgebet ist gültig, wenn das Herz nicht anwesend ist.
Mohammed
Wer weg vom Fenster ist, dem bleiben die Türen verschlossen.
Norbert Stoffel
Der wirkliche Nachteil der Ehe ist, daß man durch sie uneigennützig wird, – und selbstlose Menschen sind farblos. Es fehlt ihnen an Individualität!
Oscar Wilde
Die Liebe schenkt ohne Fordern, empfängt ohne Sträuben, verzeiht ohne Zögern, trauert nur über die eigene Schwäche.
Peter Lippert
Ein Ofen, der kein Feuer hat, kann kein Hinterteil erwärmen.
Rainer Brüderle
Man unterweist nicht in den zwei Grundwissenschaften der Logik und der Moral.
Stendhal
Wo der Mensch ist, könnte Kultur leben.
Viktor Matejka
Wenn 99 verrückt sind, gilt der Hundertste als nicht normal.
Walter Ludin