Der Weihrauch duftet nur, wo ihn die Glut verzehrt; leid in Geduld, o Herz, so bist du Gottes wert.
Friedrich Rückert
Tradition? Das ist die Gesinnung der Faulen; die Pfützen stehen lässt weil sie vielleicht noch von der Sintflut herrühren könnten.
Arno Schmidt
Wenn ich dich geruhsam streichle, am Kopf und auf dem schlanken Rücken, so bebt die Hand mir vor Entzücken, auf daß ich dich noch mehr umschmeichle.
Charles Baudelaire
Der Pfad, auf dem der Held zur Größe wallt, ist steil und schmal, die meisten schreiten ihn in Einsamkeit.
Emanuel Geibel
Aphorismen sind kluge Sätze, oft in einen Satz.
Erhard Blanck
Die Masse ist träge. Ein Gesetz der Physik. Und der Psychologie.
Die Kehrseite des Fortschritts: Noch nie haben wir uns so oft verirrt und verrannt.
Ernst Ferstl
O, ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt, und wenn die Begeisterung hin ist, steht er da, wie ein mißratener Sohn, den der Vater aus dem Hause stieß.
Friedrich Hölderlin
O ein Gott ist der Mensch, wenn er träumt, ein Bettler, wenn er nachdenkt, und wenn die Begeisterung hin ist, steht er da, wie ein mißratener Sohn, den der Vater aus dem Hause stieß, und betrachtet die ärmlichen Pfennige, die ihm das Mitleid auf den Weg gab.
So ein Kerl wie ich weiß nichts Besseres zu tun, als auf einer Reise in den Straßen herumzubummeln, Leute zu betrachten, stundenlang auf dem Tandelmarkt zu stehen oder in Schaufenster zu gucken.
Gustav Meyrink
Von Anbeginn an war die Freiheit des Unternehmens keineswegs ein Segen. Als die Freiheit zu arbeiten oder zu verhungern bedeutete sie für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Plackerei, Unsicherheit und Angst. Wäre das Individuum nicht mehr gezwungen, sich auf dem Markt als freies ökonomisches Subjekt zu bewähren, so wäre das Verschwinden dieser Art von Freiheit eine der größten Errungenschaften der Zivilisation.
Herbert Marcuse
Der Reisende verändert nur den Himmel über sich - nie die Seele.
Horaz
Sie sagten neulich, dass zur Poesie nur die Poesie Stimmung gäbe, und da das sehr wahr ist, so sieht man, wie viel Zeit der Dichter verliert, wenn er sich mit der Welt abgibt, besonders wenn es ihm an Stoff nicht fehlt.
Johann Wolfgang von Goethe
Eine Gesellschaft, die es vorzieht, Milliarden Dollar für einen Flug zum Mars auszugeben, statt Hunger und Armut in der Welt zu bekämpfen, hat eine Wahl getroffen.
Joseph Weizenbaum
Erfolg bringt Freude für neuen Erfolg, der neue Freude bringt
Manfred Hinrich
Die gewaltigen, unendlichen, Unentfliehbaren Ratschlüsse mit Diamantnem Weberschliffe webt Ewig das Schicksal.
Otto Volger
Männer sind in fremder, Frauen in eigener Sache die besseren Diplomaten.
Sigmund Graff
Das wahre Vaterland ist das Land, wo man die meisten Menschen trifft, die einem gleichen.
Stendhal
Aus der Zeit der Eitelkeiten bin ich raus.
Ulrich Potofski
Ordnungsliebend: Vor dem Wegwerfen den Deckel auf die leere Tube drehen.
Walter Ludin
Wie herrlich ist diese Stimme aus dem Wasser, begeisterte sich ein Ästhet über den Hilferuf eines Ertrinkenden.
Wieslaw Brudzinski