Gott danke jeder, dem die Macht zu schaden fehlt, Denn selten hat sie einer und mißbraucht sie nicht.
Friedrich Rückert
Die Poesie der Alten war die des Besitzes, die unsrige ist die der Sehnsucht; jene steht fest auf dem Boden der Gegenwart, diese wiegt sich zwischen Erinnerung und Ahnung.
August Wilhelm von Schlegel
Erlebnisse können Instinkte aufheben, aber auch Instinkte schaffen, beides durch Stromumkehrungen in den Chromosomstrudeln. Das ist wohl der Kernpunkt aller Variation und Vererbung.
Carl Ludwig Schleich
Der Vater soll seinen entarteten Sohn, der die Würger seiner Landsleute verherrlichte, verflucht haben. Er starb bald irgendwo in jenen Räumen, wo tausend Meilen eine kleine Entfernung sind. Die Mutter und die Schwester führten das schwere Leben von Sklavinnen. Zur selben Zeit hielt Gamma auf den Versammlungen feuerige Reden, was für ein Glück es sei, unter dem neuen, dem allerbesten System zu leben.
Czesław Miłosz
Ehe nicht sämtliche Literaten Zivilversorgungsscheine erhalten haben, eher ist nicht Ruhe und Frieden im Lande.
Friedrich Carl von Savigny
Ach, es gibt eine traurige Klarheit, mit welcher die Natur viele Menschen, die an dem Dinge nur die Oberfläche sehen, zu ihrem Glücke verschont hat. Sie nennt mir zu jeder Miene den Gedanken, zu jedem Worte den Sinn, zu jeder Handlung den Grund – sie zeigt mir alles, was mich umgibt, und mich selbst in seiner ganzen armseligen Blöße, und dem Herzen ekelt zuletzt vor dieser Nacktheit.
Heinrich von Kleist
Es ist nicht die Aufgabe der Kunst, die Natur zu kopieren, sondern sie auszudrücken!
Honore de Balzac
Seid behutsam in sechs Fällen: Wenn ihr sprecht, sprecht die Wahrheit; wenn ihr etwas versprecht, haltet es; bezahlt eure Schulden; seid keusch in Gedanken und in Werken; meidet jede Gewalt und flieht das Böse.
Hugo von Hofmannsthal
Die Leidenschaft macht die besten Beobachtungen und die elendesten Schlüsse. Sie ist ein Fernrohr, dessen Feld desto heller, je enger es ist.
Jean Paul
Die Wettergespräche kommen nicht von Langweile, sondern weil der Mensch immer eine starke fortdauernde Empfindung mit Worten äußern und geben will - wäre Krieg, so gäb's Kriegsgespräche.
Die Nachtigall ward eingefangen, Sang nimmer zwischen Käfigstangen.
Joachim Ringelnatz
Er ist neugierig wie ein Fisch.
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn man sich selbst erfunden hat, ist man mit dem identisch, was dahinter steckt.
Lilo Wanders
Ruhm nötig haben ist auch eine Not.
Manfred Hinrich
Alles fließt – nur nicht auf mein Konto...
Lebensmotto: Hängt die Grünen, solange es noch Bäume gibt.
Mehmet Scholl
Jeder, der lange in der Gesellschaft leben kann, beweist mir nur, daß er nicht besonders feinfühlig ist. Nichts, was dort das Herz erwärmen könnte, nichts, das es nicht verhärtete, und wäre es auch nur der Anblick der Fühllosigkeit, Leere und Eitelkeit, die dort herrschen.
Nicolas Chamfort
Und so manche Tanne ahnt, wie balde sie fromm und lichterheilig wird.
Rainer Maria Rilke
Ehrenpräsident? Das sind doch die, die in der Kuhle liegen.
Rudi Assauer
Schau der Furcht in die Augen, und sie wird zwinkern.
Sprichwort
Verschmilzt die Wirtschaft Europas zur Gemeinschaft, und das wird früher geschehen als wir denken, so verschmilzt auch die Politik.
Walther Rathenau