Not ist unser sechster Sinn: hat im Augenblick erfunden, wo zuvor die andren fünf in Gedanken stille stunden.
Friedrich von Logau
Der Mann muss Herr sein in seinem Hause; so wollen es Natur und Vernunft.
Adolph Freiherr Knigge
Stets zur Unzeit mutig oder vorsichtig ist die Unwissenheit.
Alessandro Manzoni
Der Reiche dieser Welt, was hat er für Gewinn? Daß er muß mit Verlust von seinem Reichtum ziehn.
Angelus Silesius
Was ein Mensch wirklich wert ist, kann man erst ermessen, wenn man ihn wirklich schätzt.
Ernst Ferstl
Man kann als Armer noch den Adel der angeborenen Gefühle bewahren, als Bettelarmer aber nie und nimmer.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
In Absicht auf das Beten gilt vom Vaterunser, was Omar von der Bibliothek sagt: Was nicht im Koran steht, ist gottlos. Unsere Kirchengebete und Fürbitten sind ganz dagegen.
Friedrich Schleiermacher
Papier ist geduldig. Es könnte sogar die Wahrheit ertragen.
Gabriel Laub
Bildung im zwangzigsten Jahrhundert erfordert vor allem und zunächst die instinktsichere Abwehr überzähliger Informationen.
Hans Kasper
Anfang und Ende einer Liebe kündigen sich dadurch an, daß man sich scheut, mit dem anderen alleine zu sein.
Jean de la Bruyère
Zeichnet mit Taten die schwindenden Gleise unserer flüchtig entrollenden Zeit.
Johann Gaudenz von Salis-Seewis
Alles ist möglich, selbst dämliche Fragen wie Ihre.
Joschka Fischer
Das Genie beginnt die großen Werke, die Arbeit vollendet sie.
Joseph Joubert
Wer auf andere Leute wirken will, der muß erst einmal in ihrer Sprache mit ihnen reden.
Kurt Tucholsky
Es ist unzweifelhaft, daß höchsgesteigerte Kunstgeschmack mit tiefster sittlicher Verderbtnis sich verträgt. Diese Tatsache sollte allen zu denken geben, die da glauben, daß ein Volk in seiner Gesamtheit durch Kunst auf eine höhere Stufe sittlicher Bildung gehoben werden kann.
Otto von Leixner
Wenn ich mir keine Ölfarbe mehr leisten kann, kaufe ich Wasserfarben. Wenn für Wasserfarben kein Geld mehr bleibt, bitte ich um Bleistifte. Wenn die Bleistifte ausgehen, man mich ins Gefängnis wirft, spuck ich mir auf den Finger, bemale die Wand.
Pablo Picasso
Seltsam, dass eine Hälfte unseres Lebens Schlaf ist und von der verbleibenden Hälfte Vergessen oder Verblendung gegenüber der Zukunft. So nähert man sich stufenweise dem Tode: indem man die meiste Zeit davon träumt, zu leben.
Robert Merle
Wer ihn je gut gekannt hat, wird mit Vergnügen seiner gedenken.
Rudolf Augstein
Die Satire hat auszugraben, was der Pathos zugeschüttet hat.
Stanislaw Jerzy Lec
Das Böse von Feinden wiegt schwerer als das Gute von Freunden.
Walter Ludin
Wer das Universum vermessen will, muss erstmal das Einmaleins beherrschen. Wer einen Roman schreiben will, muss das Alphabet beherrschen. Wer eine Symphonie komponieren will, sollte Noten lesen können.
Walter Moers