Jeder Mensch ohne Ausnahme hat jährlich wenigstens drei Augenblicke der Genialität, und der größte Dichter hat vor keinem unter uns etwas voraus als die häufigere Wiederkehr solcher Augenblicke und die besonnene Auffassung derselben.
Georg Christoph Lichtenberg
Der Mensch ist weder Engel noch eine Bestie, und sein Unglück ist, daß er um so bestialischer wird, je mehr er ein Engel sein will.
Blaise Pascal
Es bleibt uns überall noch eine Freude. Der echte Schmerz begeistert. Wer auf sein Elend tritt, steht höher. Und das ist herrlich, daß wir erst im Leiden recht der Seele Freiheit fühlen.
Friedrich Hölderlin
Jeder Tag ist ein neuer Schritt, der getan werden muß, ein Faden, den wir spinnen sollen, ein Pferd, das wir zu bändigen haben.
Friedrich Naumann
Wirf das Mißvergnügen über dein Wesen ab! Verzeihe dir dein eigenes Ich!
Friedrich Nietzsche
Trotz ist das Gegenteil von Unabhängigkeit.
Allein, unter den Augen Gottes, der aus der Höhe herniederschaute, wohnte er in sich selbst.
Gregor I., der Große
Jedes Leben ist ein Fingerabdruck Gottes.
Gudrun Zydek
Scheidung in England. Lady Di darf behalten: Den Titel, die Kinder und jeden Tag eine halbe Seite in der Bildzeitung!
Harald Schmidt
Von den guten Werken wird die Seele wie von einem Königsmantel umhüllt, von den schlechten aber verdunkelt, wie auch die Erde von Wassern durchströmt wird.
Hildegard von Bingen
Ich bekomme sogar schon ein leichtes Schütteln, wenn jemand, der mir guten Tag sagt, mir gleich sagen muss: Die besten Freunde meiner Großeltern waren Juden. Ich frage dann zurück: Würden Sie einem Katholiken auch sofort erzählen müssen, dass die Freunde Ihrer Großeltern katholisch waren.
Ignatz Bubis
Kleine Freuden laben, wie Hausbrot, immer ohne Ekel; große wie Zuckerbrot, zeitig mit Ekel.
Jean Paul
Waren die Römer weiser und glücklicher, als es die Griechen waren? Und sind wir's mehr als beide?
Johann Gottfried Herder
Der menschliche Fortschritt ist gegründet auf gute Taten, die Explosionen hervorgerufen haben, auch den Tod, die Verstümmelung, die Verarmung vieler Menschen, aber etwas vom Guten ist geblieben.
John Steinbeck
Dreifachem Reim entziehe sich die Welt: dem Reim auf Feld und Geld und Held.
Karl Kraus
Ihr Philosophen habt es gut. Ihr schreibt auf Papier und Papier ist geduldig. Ich unglückliche Kaiserin schreibe auf der empfindlichen Haut von Menschen.
Katharina II., die Große
Gute Werke vertreiben die bösen.
Koran
Das Ich, die bekannteste Besatzungsmacht des Bewußtseins.
Manfred Hinrich
Jeder Narr kann über andre lachen – nur ein Weiser über sich selbst.
Samuel Butler
Der liebt niemanden, der nur seinesgleichen liebt.
Theodor Lessing
Den Verehrern des Göttlichen im antiken Sinne fehlt nicht, wie der Christ behauptet, die Tiefe, sondern nur die kranke Bedürftigkeit des Ichgefühls.
Walter F. Otto