Es blitzt ein Tropfen Morgentau im Strahl des Sonnenlichts; ein Tag kann eine Perle sein und ein Jahrhundert nichts.
Gottfried Keller
Vorsicht mit dem Lorbeerkranz! Er könnte über die Augen rutschen.
Alexander Eilers
Die eigenen Stärken zu stärken ist besser, als Schwächen zu schwächen.
Alexander Großmann
Die Rechtswissenschaft ist eine Magd der Gesetzgebung, aber eine Magd, die Herrscherkrone trägt.
Bernhard Windscheid
Das Herz hat für so manches seine guten Gründe, die die Vernunft gar nicht kennt.
Blaise Pascal
Mein Satz: Dummheit als absolut notwendiges Retardivum.
Christian Morgenstern
Jede einseitige Neigung ist ein Irrtum, den wir besiegen müssen. Wir können in diesem Irrtum unsäglich leiden, mag er der Phantasie, oder einer großmütigen Herzensregung, oder einem sinnlichen Wohlgefallen, oder einer Mischung von dem allem entstammen – aber unrettbar verfallen sind wir nur der Empfindung, die zwei Seelen gleichzeitig erfaßt und zueinander zwingt.
Claire von Glümer
Wenn das Gemüt einen verwundenden Schlag erhält, der den Körper nicht tötet, scheint es wieder zu genesen, wie der Körper genest. Aber es scheint nur so. In Wirklichkeit ist es nur der Mechanismus der wiederaufgenommenen Gewohnheit. Langsam, langsam fängt die Wunde der Seele an, sich bemerkbar zu machen, wie eine Verletzung, die nur allmählich ihren furchtbaren Schmerz vertieft, bis er die ganze Psyche ausfüllt.
D.H. Lawrence
Pulver ist schwarz, Blut ist rot, Golden flackert die Flamme!
Ferdinand Freiligrath
Wir müssen jeden Tag von neuem anfangen.
Franz von Assisi
Es ist weit angenehmer, zu beleidigen und später um Verzeihung zu bitten, als beleidigt zu werden und Verzeihung zu gewähren.
Friedrich Nietzsche
Sieh Rom an, das Haupt der Welt, und von dort sieh auf die Glieder! Da ist von der Fußsohle bis zum Scheitel nichts Gesundes mehr. Wir leben unter Christen, wir verkehren mit ihnen; aber sie sind keine Christen, sie sind's nur dem Namen nach; da wäre es wirklich besser, wir wären unter Heiden.
Girolamo Savonarola
Aphorismen sind Weltliteratur als Droge.
Gottfried Edel
Es gibt nicht nur einen einzigen Baum der Erkenntnis für Alle: Jedem wird ein anderer Baum der Erkenntnis gepflanzt. Und es sind nicht nur jeweils andere Bäume, sondern sogar verschiedene Baumarten. Wer von den Früchten nur eines Baumes der Erkenntnis gegessen hat, weiß noch nicht, wie die Früchte der anderen Bäume schmecken.
Gregor Brand
Der Tod in dieser Zeit muß, je nachdem, erlösend oder besonders bitter sein. Die meisten Denkenden werden schwanken wie ich, man sieht den Tiefstand und das Elend und möchte davon weg, man hofft auf das Bessere und möchte es noch erleben.
Jakob Bosshart
Derjenige, der nur beobachten will, beobachtet nichts, denn er wird nirgends eingelassen, da er bei Geschäften unnütz ist, bei Vergnügungen lästig ist. Man sieht die anderen nur handeln, wenn man selbst handelt – und in der Schule der Welt muß man das ausüben, was man lernen will.
Jean-Jacques Rousseau
Die Sorge, sie schleicht sich durchs Schlüsselloch ein.
Johann Wolfgang von Goethe
Christlicher Umlaut Seit die Lust aus der Welt entschwand und die Last ihr beschieden, Lebt sie am Tag mit der Last, flieht sie des Nachts zu der List.
Karl Kraus
Lebende schonen ist gut und sittlich; Gegen Tote sei unerbittlich.
Paul Heyse
Kritik muß man können, nicht üben.
Stefan Schütz
Mein Motto war immer: Erst bumsen, dann zeichnen.
Tomi Ungerer