Ein wenig Wermut teilt dem Honig schnell seine Bitterkeit mit, dagegen nicht einmal die doppelte Menge Honig dem Wermut etwas von seiner Süßigkeit.
Gregor von Nazianz
Wir lernen durch Irren und Fehlen und werden Meister durch Übung, ohne zu merken, wie es zugegangen ist.
Christoph Martin Wieland
Das Beispiel ist die Schule des Menschen; in einer andern lernen sie nichts!
Edmund Burke
Leicht über die Lippen kommende Worte sollten wir lieber nicht auf die Goldwaage legen.
Ernst Ferstl
Der Aphorismus ist die Form des Ewigen in der Literatur.
Friedrich Nietzsche
Wenn er philosophiert, so wirft er gewöhnlich ein angenehmes Mondlicht über die Gegenstände, das im ganzen gefällt, aber nicht einen einzigen Gedanken deutlich zeigt.
Georg Christoph Lichtenberg
Hinten hatte er einen falschen Zopf eingebunden und vornen ein frommes Gesicht, das nicht viel echter war, auch zuweilen wie jener bei heftigen Bewegungen ausfiel.
Zuviel Wahrheit betäubt uns, meinte Pascal. Er glaubte, den Grund der Betäubung in der Wahrheit gefunden zu haben, aber es ist nur das Zuviel, das uns betäubt. Alles, was zuviel ist, betäubt - ob mit oder ohne Wahrheit.
Gregor Brand
Ich musste lesen, der Meyer interessiere sich für klassische Musik. Da lachen sich alle, die mich kennen, halbkrank.
Hans Meyer
Es ist eine Befreiung, zu wissen, daß wirklich doch noch etwas freiwillig Mutiges in der Welt geschehen kann. Etwas, worauf ein Glanz unwillkürlicher Schönheit fällt.
Henrik Johan Ibsen
Mir haben nach der Entführung viele Leute geschildert, was man den Erpressern alles antun sollte. Ich wollte das nie hören. Ich habe es als abstoßend empfunden. Es zeigte mir, dass fremde Leute mein Schicksal zum Anlass nahmen, um ihre eigenen bösartigen Fantasien auszuleben.
Jan Philipp Reemtsma
Die wahre Größe ist ungezwungen, vertraulich, leutselig. Sie läßt sich nahe kommen und mit sich umgehen; sie verliert nichts, wenn man sie in der Nähe sieht; je mehr man sie kennen lernt, desto mehr bewundert man sie.
Jean de la Bruyère
Ich find', jede Beleuchtung ist unangenehm. Wenn man jemanden haßt, ist man froh, wenn man ihn nicht sieht; wozu die Beleuchtung? Wenn man jemanden liebt, is man froh, wenn einen d' andern Leut' nicht sehn; wozu die Beleuchtung? Die übrige, gleichgültige Welt nimmt sich im Halbdunkel noch am erträglichsten aus; wozu also die Beleuchtung?
Johann Nestroy
Es gibt zweierlei Frauen in der Welt, solche, die ein Herz haben, und diese lieben einen, dann solche, die kein Herz haben, und diese lieben hundert.
József Eötvös
Das Urteil des Greises zittert weniger als sein Haupt.
Karl Julius Weber
Machen Sie es gut, Herr Gutendorf, sonst holen die einen aus der Sowjetzone.
Konrad Adenauer
Mehr noch als nach dem Glück unserer Jugend sehnen wir uns im Alter nach den Wünschen unserer Jugend zurück.
Marie von Ebner-Eschenbach
Der Beruf der Frau ist: Beten, weinen, spinnen.
Pierre Gringore
Hunger macht rohe Bohnen zu Mandeln.
Sprichwort
Nie kommt es auf eine Technik an, sondern immer nur auf denjenigen, der die Technik handhabt, auf den Geist, in dem sie gehandhabt wird.
Viktor Frankl
Wer in dem Augenblick suchen muss, wo er braucht, findet schwer.
Wilhelm von Humboldt