Einsam, bei Kerzenschein alte, längst vergessene Weisen spielen, einsam in den Briefen lesen, die geschrieben wurden, einst vor vielen, vielen Jahren...
Hans Gaefgen
Lieber am Hummertuch nagen, als mit Hammer und Sichel essen.
Anonym
Der tugendhafte Mensch wählt die Mitte und entfernt sich von den beiden Extremen, dem Zuviel und dem Zuwenig.
Aristoteles
Ich kann mir nicht einreden, daß ein wohltätiger und allmächtiger Gott vorsätzlich die Schlupfwesen mit der ausdrücklichen Absicht geschaffen hätte, daß sie sich im Inneren der lebenden Körper von Raupen ernähren, oder dass Katzen mit Mäusen spielen sollten... Ich neige dazu, alles als das Ergebnis von genau geplanten Gesetzen zu betrachten, wobei die Einzelheiten, ob gut oder schlecht, dem überlassen bleiben, was wir vielleicht Zufall nennen.
Charles Darwin
Der Arbeitsscheue ist ein Zechpreller am Bankette des Lebens.
Emil Gött
Wenn jemand glaubt, eine neue Idee gefunden zu haben, so kann er 99 unter 100 mal darauf zählen, daß sie falsch sei; denn es haben bis jetzt so viel gescheite, ja ausgezeichnete Menschen gelebt, daß die wahren schon wiederholt gedacht, gesagt und geschrieben worden sind. Hiervon machen nur die naturwissenschaftlichen eine Ausnahme, da ihr Feld unbegrenzt ist und dasselbe erst seit etwa drei Jahrhunderten zweckmäßig bebaut wird.
Franz Grillparzer
Auf die Titelseite meiner gesammelten Werke zu setzen: Hier wird es aus unzähligen Beispielen zu begreifen sein, was der Nutzen der Mathematik für das Urteil der Naturwissenschaften ist, und wie unmöglich es ist, korrekt zu philosophieren ohne die Führung der Geometrie, wie es der weise Grundsatz Platons besagt.
Galileo Galilei
Jedem wird in diesem Spiel der Welt gerade die Rolle zugeteilt, die gerade die Verlockungen enthält, an denen er, je nach dem er widersteht oder unterliegt, erproben kann, was er wert ist. Vergiß nur nicht, daß du daran, wie du die Rolle spielst, nicht weltliche Macht zu zeigen hast, sondern deine Freiheit von der Welt.
Hermann Bahr
Nicht Schwert, nicht Giftgebräu wird dermaleinst dich töten, Kein schleichend Zipperlein samt Hals und Lungennöten. Ein Schwätzer bringt dich um, fällst du ihm einst zur Beute; Drum, wirst du groß, sei klug: flieh redewütge Leute!
Horaz
Jeden Nachklang fühlt mein Herz Froh und trüber Zeit, Wandle zwischen Freud' und Schmerz In der Einsamkeit.
Johann Wolfgang von Goethe
Es war einmal ein Mann, den man für einen Narren hielt, Und der, je mehr er wegwarf, um so mehr behielt. Der ist es, der sein Gut den Armen spendet, Denn zehnfach wird's ihm wieder zugewendet.
John Bunyan
Mitleid und Mitfreude ethisieren das Leben schon darum, weil sie den Egoismus, diese Hauptquelle des Bösen, binden und brechen.
Joseph Wilhelm Nahlowsky
Wenn wir etwas für unsere Bildung verausgaben sollen, so hat uns der Thaler volle dreihundert und sechzig Pfennige. Geben wir etwas für unser Vergnügen aus, hat er nur dreißig Groschen.
Karl Gutzkow
Qual des Lebens – Lust des Denkens.
Karl Kraus
Man ärgert sich, wenn man nicht zu einer Party eingeladen wird, die man ohnehin nicht besucht hätte. Das Fernbleiben ist dann nur halb so schön.
Liselotte Pulver
Von 100 Büchern, die erscheinen, sind 98 schlecht. Das 99ste ist schwach. Und beim 100sten sind wir unsicher.
Marcel Reich-Ranicki
So stirbt er allbekannt und kennt sich selber nicht.
Nicolas Vauquelin Des Yveteaux
Ein glücklicher Mensch bin ich in meinem Leben nur selten gewesen. Wenn ich die mehrfachen Minuten wahren Glücks zusammenzähle, so kommen wohl nicht mehr als vierundzwanzig Stunden im ganzen heraus.
Otto von Bismarck
Es wird eher Jesus wieder auf die Welt kommen, als dass in der katholischen Kirche Frauen zu Priesterinnen geweiht werden.
Peter Hahne
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken mit Ende.
Pierre Littbarski
Nichts meint das Gedicht weniger, als in dem Lesenden den möglichen Dichter aufzuregen.
Rainer Maria Rilke