Selbstverständlichkeiten sind Ungeheuer, die so reglos und so lang schon neben uns schlafen, dass wir sie nicht als solche mehr wahrnehmen können.
Heimito von Doderer
Je mehr sich die Dinge ändern, um so mehr bleiben sie sich gleich.
Alphonse Karr
Der Geist hebt uns zum Himmel, das Fleisch drückt uns nieder zur Hölle.
Erasmus von Rotterdam
In meinem Europa ist die Wirtschaft für die Menschen da und nicht umgekehrt.
Evelyne Gebhardt
Mitleid. In der vergoldeten Scheide des Mitleidens steckt mitunter der Dolch des Neides.
Friedrich Nietzsche
Nie ist Feindes-Freundschaft ohne Tücke, Nie das Wort des Feindes eine Brücke.
Friedrich von Bodenstedt
Der elterliche Atem soll nur die Zweige zum Fruchtstäuben bewegen, aber nicht den Stamm krümmen und beugen.
Jean Paul
Wir halten Eifersucht immer für den Ausbruch des Bewußtseins der eigenen Schwäche oder der eigenen Unliebenswürdigkeit.
Jeremias Gotthelf
Für alles, was wir begraben, gibt es auch einen Auferstehungstag.
Johann Wolfgang Ritter von Kempelen de Pázmánd
Welch ein leidig Instrument die Orgel sei, ist mir gestern Abend in dem Chor von St. Peter recht aufgefallen, man begleitete damit den Gesang bei der Vesper, es verbindet sich so gar nicht mit der Menschenstimme und ist so gewaltig.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Hoffnung ist eine Anleihe auf das Glück.
Joseph Joubert
Von Stund an, wo sie dich pudern, bis zum gemieteten Grab spielt sich alles und alles und alles unter zweihundert Menschen ab.
Kurt Tucholsky
Es gibt überall verschämte Arme, nur nicht in der Literatur.
Marie von Ebner-Eschenbach
Da die Ehe die körperliche Liebe im Allgemeinen nicht mit einschließt, schiene es vernünftig, das eine unverblümt vom andern zu trennen.
Simone de Beauvoir
Am Markt lernt man die Leute kennen.
Sprichwort
Nach meiner Philosophie sind alle Lebewesen Bäume. Jeder schlägt irgendwann Wurzeln. Und dann setzt du Jahresringe an und wirst alt und fett.
Walter Moers
Wirkliches Neuland in einer Wissenschaft kann wohl nur gewonnen werden, wenn man an einer entscheidenden Stelle bereit ist, den Grund zu verlassen, auf dem die bisherige Wissenschaft ruht, und gewissermaßen ins Leere zu springen.
Werner Heisenberg
Kalte Füße sind lästig.
Wilhelm Busch
Den richtigen Lesepöbel hat einzig und allein das "Volk der Dichter und Denker" aufzuweisen.
Wilhelm Raabe
Wieder und wieder bitte ich: Non multa sed multum. Weniger Zahlen, aber gescheitere.
Wladimir Iljitsch Lenin
Der Mensch besieht sein Spiegelbild nicht im fließenden Wasser, sondern im stillen Wasser.
Zhuangzi