Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener, in demselben Maße, wie die Kunst des plumpen Nehmens, des rohen Zugreifens täglich allgemeiner gedeiht.
Heinrich Heine
Demosthenes wurde einst gefragt, welches das erste und wichtigste Erfordernis der Beredsamkeit sei, er antwortete darauf: es sei der Vortrag. Auf die Frage, welches das zweite Hauptstück der Redekunst sei, antwortete er abermals: der Vortrag; auf die Frage, welches das dritte, gab er dieselbe Antwort. Es sei nicht bloß das erste, sondern das einzige Erfordernis, schien er damit sagen zu wollen.
Adam Müller von Nitterdorf
Jeder Menschen endet da wo er erst beginnt
Anke Maggauer-Kirsche
Will man Schweres bewältigen, muß man es sich leicht machen.
Bertolt Brecht
Eh daß man einen Unzufriedenen zankt, Entfernt ihm lieber erst den Dorn, woran er krankt.
Carl Spitteler
Das Staunen ist die Triebfeder jeder Entdeckung.
Cesare Pavese
Sie ist Volksgut, so wie Staatsgut; an der Wahrheit der Religionen zu zweifeln, heißt nur einen persönlichen Irrtum hegen; sie bekämpfen, heißt einen Frevel an des Staates Wohlfahrt begehen.
Charles de Montesquieu
Was man will – nicht was man wünscht – empfängt man.
Cosima Wagner
Es muß doch eine gewisse Würde mit der menschlichen Natur innig verknüpft sein, die niemand ersticken kann.
Denis Diderot
Die beiden höchsten Gebirge, die wir in unserem Leben desöfteren mühsam zu überwinden haben, sind das Schuldbekennen und das Verzeihen.
Ernst Ferstl
Auf Erden hat jeder sein Geschick vom Tage der Geburt.
Francesco Petrarca
Er fiel sich selbst ins Wort.
Georg Christoph Lichtenberg
Innehalten so dann und wann ist das Kostbarste, was wir uns selbst schenken können.
Gudrun Kropp
Dem Glauben kann nur rauben, was bereits des Zweifels ist.
Gudrun Zydek
Der ewige Friede ist ein Traum und zwar nicht einmal ein schöner Traum. Der Krieg ist ein Element der von Gott eingesetzten Ordnung. Die edelsten Tugenden des Menschen entfalten sich daselbst: der Mut und die Entsagung, die treue Pflichterfüllung und der Geist der Aufopferung. Der Soldat gibt sein Leben hin. Ohne den Krieg würde die Welt in Fäulnis geraten und sich im Materialismus verlieren.
Helmuth von Moltke
Lesen ist die Schwierigkeit, ein Land fremder Phantasie mit eigenen Gedanken zu bevölkern.
Kurt Tucholsky
Bemiß deine Lebenszeit, für so vieles reicht sie nicht.
Lucius Annaeus Seneca
Buchstaben sind geistige Münzen – Chiffren.
Novalis
Der Mitgerissene ist kein Beobachter mehr.
Rolf Hochhuth
Nicht jedes Geheimnis, das du hast, teile deinem Freunde mit; weißt du denn, ob er nicht einst dein Feind wird? Und alles Böse, das du deinem Feinde zufügen kannst, tue ihm nicht, es ist ja möglich, daß er einmal dein Freund wird.
Saadi
Die Analysen des großen Denkers waren vielfach richtig. Teile seines Instrumentariums und seiner Methode sind auf faszinierende Weise modern geblieben. Seine Antworten erwiesen sich vielfach als falsch, seine Hoffnungen als trügerisch.
Willy Brandt