Aus dem alten Testament springe ich manchmal ins Neue, und auch hier überschauert mich die Allmacht des großen Buches. Welchen heiligen Boden betritt hier dein Fuß! Bei dieser Lektüre sollte man die Schuhe ausziehen wie in der Nähe von Heiligtümern.
Heinrich Heine
Höflichkeit: die angenehmste Form der Heuchelei.
Ambrose Bierce
Wer da hat, dem wird gegeben.
Bibel
Woher wollen wir wissen, daß nicht auch Tiere denken? Denken nicht auch gerade die am meisten, die am wenigsten reden?
Erhard Blanck
Die Hälfte dessen, was man schreibt, ist schädlich, die andere Hälfte unnütz.
Friedrich Dürrenmatt
Denn der hat viel gewonnen, der das Leben verstehen kann, ohne zu trauern.
Friedrich Hölderlin
Lassen wir den Mathematiker und den Theologen beiseite, weil der Klarheit und Anschaulichkeit des Ersteren nichts hinzuzufügen ist und man an der Volksmeinung, die der Letztere vertritt, keinen Anstoß nehmen soll.
Friedrich II. der Große
Macht nutzt den ab, der sie nicht besitzt.
Giulio Andreotti
Das Tadellose mancher Bürger erinnert an die verdächtige Perfektion falscher Gebisse.
Hans Arndt
In seinem Streben nach dem Positiven hatte der arme Mensch sich alles Herrliche aus dem Leben hinausphilosophiert, alle Sonnenstrahlen, allen Glauben und alle Blumen, und es blieb ihm nichts übrig, als das kalte positive Grab.
Stolz ist Gefühl des Werts. Ein Jeder sei nur stolz auf sich, und übertreibe nie den wahren Wert, der wirklich in ihm ist; dann ist der Staat auf seine Bürger stolz.
Johann Gottfried Seume
Wenn Liebe sein soll, müßte es ohne Eifersucht und Argwohn sein. Denn sterben ist es, stets zu streiten.
Juana Inés de la Cruz
Die Musik ist allgemach eine Macht des Lebens geworden, der sich kein tiefer empfindender Mensch mehr zu entziehen vermag, und die in der Kirche wie im Konzert, im Theater wie im häuslichen Dasein dem, der sich ihr ernst und innig hingibt, auch wahre Lebensnahrung spendet.
Ludwig Nohl
Begeisterung ist ein Feuer, das die Innenwelt in Fluß erhält. Aber Vernunft muß ihr die Gußform richten, in die sich das geschmolzener Metall ergießt, sonst verfließt alles halt und gestaltlos.
Otto von Leixner
Optimismus spart Vorsicht.
Simone de Beauvoir
Zwischen dem Reden und dem Tun liegt das Meer.
Sprichwort
Der Bauer bleibt ein Bauer, auch wenn er Suppe mit der Gabel ißt.
Wenn du auch ein König bist, so höre doch als einfacher Sterblicher zu: wenn du auch weit spuckst, es ist doch nur Spucke; wenn du auch elegante Kleidung trägst, vor dir trug sie doch ein Schaf.
Talmud
Gibt es etwas Dümmeres, als immerfort eine Last weiter mit sich herumschleppen, die man jederzeit von sich werfen möchte? Gibt es etwas Törichteres, als wenn einem vor dem eigenen Leben graut und man doch dran hängt?
Voltaire
In manchen Ländern ist die Polizei so tüchtig, dass auf einen Diebstahl zwei Verhaftete kommen.
Werner Mitsch
Schicksal und Wille stets in Fehden, So daß der Wille sich am Schicksal bricht, Nur der Gedank' ist dein, der Ausgang nicht.
William Shakespeare