Kein objektiver Tatbestand geht durch die Auffassung und Darstellung eines Menschengeistes hindurch, ohne aus der Substanz dieses Geistes mehr oder minder erhebliche Umwandlung zu erleiden.
Heinrich von Sybel
Wenn ich mich so umschaue, sehe ich viele bekannte und erwartungsvolle Gesichter. Das erinnert mich an die Geschichte von dem alten Kongreßhasen, der von einem Reporter gefragt wird: Sie sagten, Ihrer Meinung nach seien Kongresse mit Sicherheit Zeitverschwendung. Aber Sie sind doch schon wieder auf einem Kongreß. Ist das kein Widerspruch? Wieso? sagt der Interviewte. Wenn ich nicht hinginge, wie könnte ich dann sicher sein?
Anonym
Ach, man sollte mitten in den Sorgen um das Große, das Vaterland, keine persönlichen Kümmernisse haben. Aber wem ist das gegeben? Das große Leid ist eben ein vielfach geteiltes und muß immer auch ein persönliches sein.
Berthold Auerbach
Es ist furchtbar zu fühlen, daß das, was man besitzt, vergeht. Das Hängen am Besitz erklärt sich sogar aus dem Wunsch, zu suchen, ob es nicht doch etwas gibt, was von Dauer wäre.
Comte de Lautréamont
Eine Frau sollte man nicht beschwindeln. Es sei denn, man ist ganz sicher, dass es nicht an den Tag kommt.
Curt Goetz
Ich habe in meinem Leben Träume gesehen, welche von da an stets bei mir geblieben sind und meine Ansichten für immer verändert haben. Sie durchdrangen mich, wie der Wein das Wasser und änderten die Farbe meines Verstandes.
Emily Brontë
Mit unverdientem Lob kannst du vielleicht beschämen, Wen du nicht konntest mit verdientem Tadel zähmen.
Friedrich Rückert
Je mehr Feind, je mehr Glück.
Georg von Frundsberg
Ach, was nützt es, das Laub zu begießen, wenn der Baum an seinem Fuße durchhauen ist.
Jean-Jacques Rousseau
Geld soll man sich nur von Pessimisten borgen. Die erwarten sowieso nicht, daß sie es jemals wiederkriegen.
Joachim Ringelnatz
Wir können auf die Bio und Gentechnologie überhaupt nicht verzichten, um die Welternährung in Zukunft zu sichern.
Jochen Borchert
Wer als Steckenpferd nur die Politik hat, hat über kurz oder lang Dreck am Stecken.
Jürgen Wilbert
Jetzt gibt es kein zurück mehr im Training für Tim, wenn er sagt, er kann nicht schnell laufen. Das wissen wir jetzt besser.
Klaus Allofs
Bevor es also nicht gelingt, Afrika ganz unter die Europäischen Mächte zu vertheilen und auch wirklich zu colonisiren oder die Negerstaaten ökonomisch so weit zu heben, dass sie zu einem gegenseitig und von den Europäischen Mächten anerkannten Besitzstande gelangen, wird es auch nicht möglich sein, die eigentliche Quelle der Sklaverei zu verstopfen, so sehr man auch mit dem besten Willen an den Symptomen herumcuriren mag.
Ludo Moritz Hartmann
Jedermann weiß, wie das Wasser aus einer Wasseruhr rinnt. Auf die gleiche Weise verrint die Zeit des Menschen, nur dass seine Zeit nicht mit einer Wasseruhr, sondern an den ihm widerfahrenden Ereignissen gemessen werden kann. Das ist eine große, erhabene Wahrheit, die der Mensch erst in seinen alten Tagen einsieht, wenn seine Zeit in nichts zerfließt und er nichts mehr erlebt, selbst wenn er sich einbildet, viel zu erleben, um erst nachträglich einen Irrtum zu bemerken. Wenn ein Mensch viel erlebt und sein Herz sich wandelt und neu gestaltet, kann ihm ein einziger Tag länger erscheinen als ein oder zwei Jahre schlichten, arbeitsamen Lebens ohne persönliche Veränderung.
Mika Waltari
Wir sind, was wir waren. Nur nach diesem Grundsatz sollte man Menschen beurteilen.
Oscar Wilde
Sträube dich gleich im Beginn (zu spät wird bereitet der Heiltrank). Principiis obsta (sollte ergaenzt werden zu ... sero medicina paratur.
Ovid
Dass ein Mensch einem anderen vorspielt, wie er sein sollte, sein könnte oder wie er nicht sein sollte, das ist ein menschliches Grundbedürfnis. Das ist der Anfang von Theater.
Tankred Dorst
Um zu wissen, ob es einen Gott gibt, verlange ich von Euch nur eins: Macht die Augen auf. Macht eure Augen auf, und ihr werdet einen Gott erkennen und ihn anbeten.
Voltaire
Viele Leute meinen, dass sie denken, während sie nur dabei sind, ihre Vorurteile neu zu arrangieren.
William James
Der Mensch hat das Warten verlernt, darin liegt das Grundübel unserer Zeit.
William Somerset Maugham