Bigamie: Der Versuch, ein Übel zu verkleinern, indem man es verdoppelt.
Helmar Nahr
Wenn die Ehe ein Stand der Aufopferung wird, wenn ihre Pflichten als ein schweres Gewicht auf uns liegen, wie kann dann wahres Glück ihr Teil sein?
Adolph Freiherr Knigge
Ein Glückwunsch ist die Artigkeit der Mißgunst.
Ambrose Bierce
Der Aphorismus ist die abwechslungsreichste Literaturgattung: Nach jedem Satz wechselt das Thema.
Ernst Reinhardt
Die Zeit der Reife ist sicherlich das herrlichste Lebensalter, aber nicht ein Anfang, sondern ein Ergebnis und viel eher würdige Krönung der Geschichte, den Antritt und Beginn einer neuen.
Francesco de Sanctis
Das ist das Eigentümliche an Tagebuchblättern, wenn sie echt sind, dass sie keine Ereignisse enthalten. Sobald die Ereignisse ins Leben eingreifen, verlieren sich Freude, Interesse und Zeit für das Tagebuch, und der Mensch findet die spontane Naivität des Kindes oder des Tieres in seiner Wildnis wieder.
Frank Wedekind
Die irdische Natur ist nicht auf Ewigkeit angelegt.
Friedrich Löchner
Die Geschichte der Menschheit ist voll von Beweisen, daß es nicht schwer ist, eine Wahrheit umzubringen. Eine gute Lüge ist unsterblich.
Gottfried August Bürger
Im Schützengraben der Verantwortlichkeit hat man mehr Verluste als in der Etappe der Opposition.
Gustav Stresemann
Bart: Nützlich, um Krawatten zu schonen.
Gustave Flaubert
In jungen Jahren, da ich eine Frau hätte brauchen können, konnte ich keine ernähren; und jetzt, da ich eine ernähren könnte, kann ich keine brauchen.
Immanuel Kant
Es gibt Sachen, denen man nicht ausweichen kann im Leben, darunter gehört das Balbiertwerden; und das ist immer noch am erträglichsten, wenn's nur vom Balbierer geschieht; wenn einem aber Angehörige balbieren, Frauen, Töchter...
Johann Nestroy
Man sieht nur, was man weiß. Eigentlich: Man erblickt nur, was man schon weiß und versteht
Johann Wolfgang von Goethe
Vernunft ist für die Vernünftigen, was für die Unvernünftigen das Gesetz ist.
Lothar Schmidt
Aphoristiker leiden an Gemeinplatzangst.
Manfred Hinrich
Wir sind nie daheim; wir sind immer weit weg: die Furcht, die Sehnsucht, die Hoffnung treiben uns der Zukunft entgegen und rauben uns das Bewußtsein und die Beachtung dessen, was ist, um uns mit dem zu unterhalten, was sein wird, – höchst wahrscheinlich, wenn wir nicht mehr sind.
Michel de Montaigne
Einen eingeschlagenen Nagel treibt ein neuer Nagel wieder heraus; so verdrängt ein neuer Gedanke den früheren, wenn der Geist sich anders einstellt und die Erinnerung an Früheres schwinden oder doch zurücktreten läßt.
Petrus Abaelardus
Ohne den entscheidenden Beitrag der Arbeitnehmer und ihrer Organisationen wäre die Bundesrepublik Deutschland nicht zu jenem Land voll anziehender Kraft geworden, als das sie heute überall in der Welt gilt.
Richard von Weizsäcker
Heuchler sind die gefährlichsten Feinde.
Tacitus
Die Erde wimmelt von Menschen, die nicht wert sind, daß man mit ihnen spricht.
Voltaire
Es gibt in der moralischen Welt nichts, was nicht gelänge, wenn man den rechten Willen dazu mitbringt.
Wilhelm von Humboldt