Dreierlei ist wichtig im Leben: Erstens: Toleranz. Zweitens: Toleranz. Und drittens: Toleranz.
Henry James
Weshalb minderdergeübte Spieler mit g2-g4 beginnen? Die betreffenden sind unschlüssig, ob sie nun rechts (h4) oder links (f4) beginnen sollen, und in ihrer Ratlosigkeit entschließen sie sich nach guter Bürgerart dazu, den goldenen Mittelweg zu wählen.
Aaron Nimzowitsch
Krumme Finger: flinke Beine
Anke Maggauer-Kirsche
Fleiß und Ordnung kann sich jeder angewöhnen; das Angeeignete ist die höhere Tugend, Fähigkeit und Geschick aber sind nur überkommene Naturgaben.
Berthold Auerbach
Ich weiß, so wie ich aussehe, bewege ich mich auf ganz dünnem Eis. Das kann schnell ins Billige abrutschen. Deshalb habe ich mir jetzt selbst Rosa-Verbot erteilt.
Daniela Katzenberger
Eine Dichtung ist nichts anderes als eine Aufforderung an das Publikum, zu dichten. Je mehr Spielraum sie gewährt, je mehr Stellen sie offen läßt, desto bedeutender ist sie. In jedem Verstehen erwächst ihr ein neuer Dichter. Tausend Auffassungen sind möglich, und alle sind sie richtig.
Egon Friedell
In dieser Woche habe ich dreimal die Matthäuspassion gehört, jedesmal mit demselben Gefühl der unermesslichen Verwunderung. Wer das Christentum völlig verlernt hat, der hört es hier wirklich wie ein Evangelium; es ist dies die Musik der Verneinung des Willens, ohne Erinnerung an die Askesis.
Friedrich Nietzsche
Nicht dem Ungerechten musst du misstrauen, sondern dem Gerechten.
Gunter Preuß
Die Treue ist der längere oder kürzere, mitunter fast wehmütige Nachhall der Liebe.
Heimito von Doderer
Wenn die Seele etwas spürt, was für sie und ihren Leib ungünstig ist, zieht sie das Herz, die Leber und die Gefäße zusammen. So bildet sich in der Herzgegend gleichsam ein Nebel und hüllt das Herz in Dunkel, und so wird der Mensch traurig.
Hildegard von Bingen
Dämonen, weiß ich, wird man schwerlich los.
Johann Wolfgang von Goethe
In dem Herzen wohnt des Menschen Größe, Und in dem Unglück lebt der wahre Stolz.
Joseph von Auffenberg
Wir leben in der postsäkularen Gesellschaft.
Jürgen Habermas
Bessere Leut' setzen sich mit anderer Leut' Hintern in die Nesseln.
Manfred Hinrich
Die Stunde der Wahrheit schlägt dann, wenn nichts mehr zu verlieren ist.
Peter Cerwenka
O blinder Wahn, nach Menschengunst zu jagen Und nicht nach Gottesgunst zu streben! Die Menschen können dich auf Händen tragen, Doch nimmer in den Himmel heben.
Peter Soemer
So dicht aneinander lebten wir noch nie, aber so isoliert auch nicht
Rupert Federsel
Man muß es mit den Philosophemen halten wie mit französischen Schlössern: man besichtige sie, schlürfe in ihren Kellern aus ihrem bißchen vinum veritatis und fahre weiter.
Ulrich Erckenbrecht
Oft findet man nicht den Genuss, den man mit Recht erwarten muss.
Wilhelm Busch
Ich bin immer bereit, etwas zu lernen, aber ich habe es nicht immer gern, wenn man mich belehren will.
Winston Churchill
Ich las kürzlich Schopenhauers Auslassungen über deutsche Philosophieprofessoren. Sie täuschten, schreibt er, den Leser mit ungewöhnlichen Worterfindungen und leeren Begriffshülsen. In Ermangelung von Gedanken. Mit kühnen Kunstgriffen streuten sie dem Publikum Sand in die Augen. Sie wollten vor allem eins: imponieren, verdutzen und mystifizieren. Also ich muß sagen, so fabelhaft hat vor Schopenhauer noch keiner den Sloterdijk getroffen.
Wolfgang Mocker