Es gibt keinen Gott außer in der Freiheit, wie es keine Freiheit gibt außer in Gott.
Hugo Ball
Frau Schneider liegt in tiefer Bewußtlosigkeit. Sagt der Arzt zum Ehemann am Krankenbett: Sie wird es schon schaffen - in ihrem Alter. Nun ja, Herr Doktor, sie ist immerhin schon dreiundvierzig Jahre alt! - Fährt die Ohnmächtige hoch und schreit: Zweiundvierzig, du Schuft!
Anonym
Das ist die größte Lebenserfahrung: zu wissen, daß auch Dumme manchmal Recht haben.
Es schrieben so viele, daß der ohnehin schon dunkle Himmel von der verdunstenden Tinte schwarz ward.
Arthur Feldmann
Die Untreue einer Frau ist jedesmal eine Schuld des Mannes. Nur soweit er aus seiner Natur heraus ihre Ansprüche nicht befriedigen kann, darf er einen Teil davon auf den großen Unbekannten abwälzen.
Carl Hagemann
Die meisten Ehen werden geschlossen, wie nur Liebschaften angeknüpft werden dürften.
Christian Morgenstern
Das Leben ist lang genug, um zu erkennen, daß man oft genug zu kurz kommt.
Ernst Ferstl
Die Rose stand im Tau, es waren Perlen grau, als Sonne sie beschienen, wurden sie zu Rubinen.
Friedrich Rückert
Zwischen Sündern und Gerechten gibt es eine Gemeinschaft, denn es gibt überhaupt keine Gerechten.
Gertrud von Le Fort
Alle Menschen sind Brüder - aber das waren schließlich auch Kain und Abel.
Hans Kasper
Ein Schriftsteller und wohl jeder Künstler lernt am Missglückten mehr als an dem, was er für geglückt hält und das er vorzeigt.
Heinrich Böll
Alles ändert sich und passt sich der Zeit an, nur die Kirche ist unverändert und darum jeden Sonntag leer.
Jan Wöllert
Nichts gleicht mehr herzlicher Freundschaft als Verbindungen, die wir im Interesse unserer Liebe pflegen.
Jean de la Bruyère
Der wesentliche Gottesdienst ist der des Herzens.
Jean-Jacques Rousseau
Der Mensch, wie sehr ihn auch die Erde anzieht mit ihren tausend Erscheinungen, hebt doch den Blick sehend zum Himmel auf, der sich in unermessenen Räumen über ihm wölbt, weil er tief und klar in sich fühlt, daß er ein Bürger jenes geistigen Reiches sei, woran wir den Glauben nicht ablehnen und aufzugeben vermögen.
Johann Wolfgang von Goethe
Ohne die Kälte und Trostlosigkeit des Winters gäbe es die Wärme und die Pracht des Frühlings nicht.
Laozi
So gewiß der Schatten dem Licht folgt, so gewiß folgt die Tat dem Willen, wenn er nur rein ist.
Ludwig Börne
Bücher haben genau wie Gurken ihre Jahreszeit.
Oliver Goldsmith
Ein großer Verstand zeigt seine Kraft und seine Fähigkeiten nicht nur in den Gedanken, sondern auch in der Lebensweise.
Ralph Waldo Emerson
Die Heiterkeit ist das gute Wetter des Herzens.
Samuel Smiles
Der Säugling, des Gesanges müde, Ruht aus von seinem Klageliede.
Wilhelm Busch