Die vielen "unverstandenen" Frauen unserer Zeit gehen offenbar von der Voraussetzung aus, daß sich zwei Menschen völlig verstehen können. Sie decken damit ihren Mangel an Einsicht auf.
Jakob Bosshart
Was ist das für ein Gewäsch über den Faust! Alles erbärmblich. Gebt mir jedes Jahr 3000 Thaler und ich will Euch einen Faust schreiben, daß Ihr die Pestilenz kriegt.
Christian Dietrich Grabbe
Jede Anspannung der Kräfte, wenn sie den Körper nicht erschöpft, geht leicht in Fröhlichkeit über.
Christian Garve
Wenn das Gemüt einen verwundenden Schlag erhält, der den Körper nicht tötet, scheint es wieder zu genesen, wie der Körper genest. Aber es scheint nur so. In Wirklichkeit ist es nur der Mechanismus der wiederaufgenommenen Gewohnheit. Langsam, langsam fängt die Wunde der Seele an, sich bemerkbar zu machen, wie eine Verletzung, die nur allmählich ihren furchtbaren Schmerz vertieft, bis er die ganze Psyche ausfüllt.
D.H. Lawrence
Der Geschmack – jene Fähigkeit, die eine mittlere Stellung zwischen dem reinen Verstande und dem Moralsinne einnimmt, und die man noch niemals ungestraft aus den Augen gelassen.
Edgar Allan Poe
Daß liebender im Bunde mit Sterblichen das Element dann lebet und dann erst reich, Bei frommer Kinder Dank der Erde Kraft die unendliche, sich entfaltet.
Friedrich Hölderlin
Jeder Autor beginnt mit den Buchstaben des Alphabets. Er versucht nur, sie neu zu ordnen.
Graham Greene
Genug allein ist jeder ja zu Haus.
Johann Wolfgang von Goethe
Einem Meinungen aufzwingen ist schon grausam, aber von einem verlangen, er müsse empfinden, was er nicht empfinden kann, das ist tyrannischer Unsinn.
Sorrent im August: Ich habe nun zwei Wochen kein deutsches Wort gehört und kein italienisches verstanden. So läßt sich's mit den Menschen leben, alles geht am Schnürchen und jedes aufreibende Mißverständnis ist ausgeschlossen.
Karl Kraus
Feuerbach löst das religiöse Wesen in das menschliche Wesen auf. Aber das menschliche Wesen ist kein dem einzelnen Individuum inwohnendes Abstraktum. In seiner Wirklichkeit ist es das Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse.
Karl Marx
Gutes tun, um Gutes zu empfangen, ist nicht das Beste, aber auch nicht das Schlechteste.
Manfred Hinrich
Sorgen sind notwendig, abgesehen von den meisten.
Das Schicksal weiß immer das Beste für uns.
Max Dauthendey
Keine Hoffnungslosigkeit soll deinen Geist bedrücken... Kein Klagen und Murren kommt über dein Lippen... Vielmehr strahle dein Gesicht frohen Mut aus. Heiterkeit herrsche in deinem Gemüt, und aus deinem Mund erklinge Danksagung.
Petrus Damiani
Der Tod ist nur ein gewaltiger Akt des Lebens, denn er gebiert ein höheres Leben.
Pierre Victurnien Vergniaud
Verse sind nicht, wie die Leute meinen, Gefühle (die hat man früh genug), es sind Erfahrungen.
Rainer Maria Rilke
Eine kluge Frau hat Millionen natürlicher Feinde: dumme Männer.
Shirley MacLaine
Die Macht wechselt häufiger von Hand zu Hand als von Kopf zu Kopf.
Stanislaw Jerzy Lec
Verlassen sei, was selber sich verläßt.
William Shakespeare
Die Ehr' ist nur ein unsichtbares Wesen, und oft besitzt sie der, der sie nicht hat.