Man ist geselliger und umgänglicher durch das Herz als durch den Geist.
Jean de la Bruyère
Die scheinbar plötzliche Bekehrung ist in Wirklichkeit fast immer die Folge und das Ergebnis einer langen Periode der Unruhe und seelischer Not.
Ban Gu
Aphoristische Bemerkungen sind oft wie ein farbloser Niederschlag aus lebendigen Wahrnehmungen, die erst demjenigen wieder einen farbigen Inhalt darbieten, der eine eigene Lebenserfahrung hinzubringt. So gibt es Flüssigkeiten, die wie reines Wasser aussehen, aber durch Hinzutun eines neuen Stoffes den darin aufgelösten zur Erscheinung kommen lassen.
Berthold Auerbach
Die Stimme des Volkes sollte stets mit Aufmerksamkeit angehört werden, wenngleich sie nicht immer Gehorsam erheischt; so viele Personen, welchen ihren eigenen Willen haben, demselben sogar bis zu einem gewissen Grade zu ihrem Schaden folgen, jedoch nicht bis zu ihrem Verderben ausüben dürfen.
Charles James Fox
Wenn man auf sich selbst sauer ist, bekommen es die anderen ab.
Daniel Pennac
Keine Macht ist mächtiger als die Zeit.
Erich Limpach
Da haben sie eine Probe von dem, was man die vielgerühmte Bildung unserer Zeit nennt. Das überzieht die Menschen wie mit chinesischem Lack: auswendig alles glatt, sodaß jede Empfindung daran herunterläuft wie Wasser; unter den Firnis aber dringt keine Luft, darum bleibt inwendig alles unreif und roh wie saures grünes Obst.
Ernst von Wildenbruch
Geheuchelte Einfachheit ist Hochstapelei des Geschmacks.
François de La Rochefoucauld
Wen die Flamme der Eifersucht umringt, der wendet zuletzt, gleich dem Skorpione, gegen sich selber den vergifteten Stachel.
Friedrich Nietzsche
Der Mai des Lebens blüht nur einmal und dann nimmer mehr.
Friedrich Schiller
Andere Völker mögen gewandter sein und witziger und ergötzlicher; aber keins ist so treu wie das treue deutsche Volk.
Heinrich Heine
Man hoffe nie, mit einer Frau sich zu vertragen, mit der man sich als Braut gezankt hat.
Jean Paul
Alles, um was wir Gott als uns zukommend bitten, geben wir uns selbst.
Jean-Jacques Rousseau
Wo sich der ehrliche Mann zu fürchten anfängt, hört meistens der Schurke zu fürchten auf und umgekehrt.
Johann Gottfried Seume
Wer bewundern will, findet immer was zu bewundern, denn die Bewunderung ist eine Art Aberglauben, die Wunder erwartet.
Johann Nestroy
Wenn man einmal weiß, worauf alles ankommt, hört man auf, gesprächig zu sein.
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist nichts theatralisch, was nicht für die Augen symbolisch wäre.
Das österreichische Leben hat eine Entschädigung: Die schöne Leich.
Karl Kraus
Kein Meister ist von Selbstsucht frei, Nur gut, wenn sie stets edel sei.
Martin Heinrich
Übertretungen kommen nur von Geboten wie Hühneraugen von zu engen Schuhen.
Peter Hille
Weinenden Bettlern und lachenden Wirten ist nicht zu trauen.
Sprichwort