Eine Gattin verzeiht leichter Untreue und Freude an fremden Reizen, als Kälte gegen ihre.
Jean Paul
Etliche zwar hefften die Bücher zusammen so liederlich, daß die Blätter so bald abfallen, als die Blätter von einem Baum, denen die harte Herbstlufft den Rest gibt. Einige seynd wohl auch, theils aus Unerfahrenheit, theils aus Saumseligkeit, welche die Bögen versetzen und folgsam dem gantzen Buch ein Schad und Schand zufügen. Im übrigen seynd ohnegezweifelt sehr viel, ja die meisten Buchbinder, die nicht allein einen guldenen Schnitt zu machen wissen, sondern einen guldenen Wandel führen.
Abraham a Sancta Clara
Man ist nicht ernst, wenn man siebzehn Jahre alt ist.
Arthur Rimbaud
Wer neue Wege gehen will, muß ohne Wegweiser auskommen.
Ernst Ferstl
Und wenn die Welt untergeht, Gerechtigkeit muß sein! –
Ferdinand I. von Habsburg
Der wird stets das beste missen, Wer nicht borgt, was andre wissen.
Friedrich Rückert
Es macht den Deutschen nicht viel Ehre, daß einen anführen (was sonst mit anleiten gleichbedeutend ist) soviel heißt als einen betrügen.
Georg Christoph Lichtenberg
In der Liebe eines tapferen und treuen Mannes ist immer eine Spur mütterlicher Zärtlichkeit; er strahlt wieder diese beschützende Zuneigung aus, die ihm gegeben wurde, während er auf den Knien seiner Mutter lag.
George Eliot
Nur Systemveränderung rettet das System.
Gerhard Kocher
Es schadet nichts, in einem Entenhofe geboren zu sein, wenn man nur in einem Schwanenei gelegen hat.
Hans Christian Andersen
Die menschliche Entwicklung verläuft nicht gradlinig, sondern in Spirallinien; große Fortschritte werden erkauft durch schwere Verluste. Die Anschauung aber, der Fortschritte bestände darin, daß der Komfort des äußeren Lebens zunimmt, ist eine so niedrige, plumpe Verirrung, daß man nicht nötig hat, sie zu widerlegen.
Heinrich von Treitschke
Wer sich nach dem Frühling sehnt, darf nicht auf den Nußbaum sehen.
Hugo von Hofmannsthal
Sympathie unter Feinden: Selten ist, dass drei sich gegenseitig gleich hassen.
Julian Scharnau
Reformkurs: Unser Weg in die Armut.
Karsten Mekelburg
Die Raucher vernebeln nicht nur die Luft, sondern meist auch ihren Geist, und so kann man leichter mit ihnen fertig werden.
Konrad Adenauer
Blendende Kritiken sind nicht selten unvernünftig. Zum Beispiel hat Montaigne Cicero getadelt, weil dieser, nachdem er Großes für den Staat geleistet, auch noch durch Beredsamkeit berühmt werden wollte. Montaigne bedachte dabei aber nicht, daß Cicero jene Taten seiner Beredsamkeit verdankte.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
Mut fehlt vor allem zum Denken.
Manfred Hinrich
Die höchste Weisheit ist, nicht weise stets zu sein.
Martin Opitz
Das vernünftigste und maßvollste Wort in der Streitfrage Ehe oder Zölibat lautet: So oder so, du wirst es bereuen.
Nicolas Chamfort
Wer seine Dummheit verbergen kann, Ist wahrlich nicht der dümmste Mann.
Rudolf Baumbach
Es gibt viele Wunder auf dieser Welt, aber das größte ist doch der Mensch.
Sophokles