Wenn jemand einen lieben Brief erhält, wie oft fährt seine Hand in die Tasche und liest ihn von neuem?
Jeremias Gotthelf
An uns selbst ein bewundernswerter Zug, bei anderen unerträglicher Starrsinn.
Anonym
Die Mischung des Grotesken und des Tragischen ist dem Geist angenehm, so wie ein übersättigtes Ohr an Mißtönen Gefallen findet.
Charles Baudelaire
Man soll seine Bindungen und Wahrheiten bewahren; irgndwann einmal kommen sie wieder in Mode.
Claude Roy
Wer keine Zeit hat, dem läuft auch diese noch davon.
Ernst Ferstl
Es braucht Mut, die Wahrheit zu suchen, ohne zu wissen, ob man sie ertragen kann.
Ernst Reinhardt
Laß uns leben, meine Geliebte, laß uns lieben.
Gaius Valerius Catull
In vielen fällen führt die ehe zu einer versachlichung der liebe.
Harald Schmid
Streben und Reichtum ist Streben nach dem Besitz der Befriedigungsmittel, vorzüglich der Sinnlichen Bedürfnisse – dieses Streben kann alle edleren Gefühle unterdrücken, es äußere sich durch Erwerbsfleiß oder Gewalttat.
Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein
Das Maß, mit dem Ihr auf dem Markt die Dinge meßt, ist falsch.
Heinrich von Kleist
Was Arzneien nicht heilen, heilt das Messer; was das Messer nicht heilt, heilt (das) Brennen; was aber das Brennen nicht heilt, das muß als unheilbar angesehen werden.
Hippokrates von Kós
O Welt, vor deinem häßlichen Schlund wird guter Wille selbst zunichte. Scheint das Licht auf schwarzen Grund, so sieht man nichts mehr von dem Lichte.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Intelligenz aller ist der stärkste Hort der Humanität und Freiheit.
Joseph Meyer
Die Erfindung ist Gegenstand der Kunst, der der Wissenschaft ist die Erkenntnis, die erstere findet oder erfindet die Tatsachen, die andere erklärt sie; die künstlerischen Ideen wurzeln in der Phantasie, die wissenschaftlichen im Verstande.
Justus von Liebig
In der Kunst muss man mit offenem Ergebnis fördern, auch wenn man von der Kunst, die am fördert, mit Provokation und Kritik rechnen muss. Das muss man aushalten und sich klar machen, dass Kunst genau diesen Raum braucht und für sich beansprucht.
Lothar Späth
Einfach tätig sein, wird unserem Geist so leicht, daß er sogar beim Schlafen weiterarbeitet; aber man muß ihn vorsichtig anstoßen.
Michel de Montaigne
Auf einmal war es ihm klar, dass die Suche der einzige Grund des bisherigen Nichtfindens gewesen war; dass man da draußen in der Welt nicht finden und daher nie haben kann, was man immer schon ist.
Paul Watzlawick
Wenn eine Hand die andere wäscht, geschieht es nicht mit Seife.
Ralph Boller
So böse ist kein Kind, daß es nicht für eine Steuerermäßigung gut wäre.
Robert Lembke
Naturnotwendig will der Mensch das Gute.
Thomas von Aquin
Willst du das Leben recht verstehn, mußt du's nicht nur von vorn besehn. Von vorn betrachtet sieht ein Haus meist besser als von hinten aus.
Wilhelm Busch