Das Thermometer beschäftigt jedermann, und wenn er schmachtet oder friert, so scheint er in gewissem Sinne beruhigt, wenn er nur sein Leiden nach Raumur oder Fahrenheit dem Grade nach aussprechen kann.
Johann Wolfgang von Goethe
Bei der Muße soll nicht etwa träges Nichtstun locken, sondern das Erforschen und Auffinden der Wahrheit.
Augustinus von Hippo
Sind einmal Lehrmeinungen dahin gelangt, daß sie die Geister beherrschen, so setzen sie sich früher oder später in fertige Tatsachen um und geben der Welt eine andere Gestalt.
Camillo Benso von Cavour
Tue nichts im Leben, was dir Angst machen muss, wenn es dein Nächster bemerkt.
Epikur
Diktatur erwartet, daß die Armen einem Reichen helfen. Demokratie erwartet, daß die Armen vielen Reichen helfen.
Erhard Blanck
Es ist fast nicht möglich, unverhüllt die schmutzige Wirklichkeit zu sehen, ohne selbst darüber zu erkranken.
Friedrich Hölderlin
Es gibt Leute, die zu keinem Entschluß kommen können, sie müssen sich denn erst über die Sache beschlafen haben. Das ist ganz gut; nur kann es Fälle geben, wo man riskiert, mitsamt der Bettlade gefangen zu werden.
Georg Christoph Lichtenberg
Sentimentalität nennen wir das Gefühl, das wir nicht teilen.
Graham Greene
Wer wirklich liebt, riskiert es auch, sich unbeliebt zu machen.
Gudrun Zydek
Die deutsche Sprache ist an sich reich, aber in der deutschen Konversation gebrauchen wir nur den zehnten Teil dieses Reichtums; faktisch sind wir also spracharm.
Heinrich Heine
Das einzige Rezept: schöne Werke schaffen. Dann komme, was mag.
Henry de Montherlant
Es geschieht nicht alles wegen mir. Es tanzen keine Gestirne, es rauschen keine Bäume wegen mir. Ich muß mich selber ins Leben einfügen, selber den Weg suchen. Wie ich mich selber in das Leben vertiefe, so wird es sich mir weiten.
Hermann Stehr
Wenn ich einmal sollt scheiden, so scheide nicht von mir...
Johann Sebastian Bach
Es kann doch kein Deutscher einen Schuh zuschnallen, der es nicht von einer fremden Nation gelernt hat.
Die Grazien sind am liebsten bei der Freude.
Julius Hammer
Ein alter Gesangbuchvers räth uns an, so zu leben, wie wir, wenn wir sterben, wünschen würden, gelebt zu haben. Man kann dem Spruch auch die Anwendung geben: Lebe mit jedem Menschen so, wie du, wenn er stirbt, wünschen würdest, mit ihm gelebt zu haben!
Karl Gutzkow
Die Verbreitung der Lustseuche hat der Glaube bewirkt, dass die Lust eine Seuche sei.
Karl Kraus
Nur Liebe kann mit Erfolg strafen, und diese wird auch mit ihren Strafen haushälterisch umgehen, wo ein Blick ausreicht, kein Wort gebrauchen, wo ein Wort genügt, nicht zwei sagen. Und je mehr die Schüler die Augensprache des Lehrers verstehen, desto weniger bedarf es der Worte zu ihrer Erziehung.
Leopold von Henning
Adams sofortige Zustimmung zum Vorschlag seiner Frau zeigt nicht viel von der Überlegenheit der Geistesgröße, die Männer für sich in Anspruch nehmen.
Sarah Moore Grimké
Laut spielen kann jeder, leise nur der Künstler.
Ulrich Erckenbrecht
Kompromisse? Hüte deinen kleinen Finger wie deinen Augapfel.
Wolfgang Mocker