Was aber den fühlenden Jüngling am meisten ängstigt, ist die unaufhaltsame Wiederkehr unserer Fehler: denn wie spät lernen wir einsehen, dass wir, indem wir unsere Tugenden ausbilden, unsere Fehler zugleich mit anbauen.
Johann Wolfgang von Goethe
Nicht leicht wird man anderen Schmerz verursachen, ohne entweder durch Mitleid oder durch Vergeltung selbst wieder Schmerz zu erdulden.
Baltasar Gracián y Morales
Es wäre ein Wunder, wenn ein junger Mann, der unter einem unausgesetzten System unnatürlichen Zwangs steht, nicht zuletzt ein Heuchler würde.
Charles Dickens
Eine friedliche Diskussion erreicht gewöhnlich ihr Ausgangsthema auch zum Ausgang wieder.
Erhard Blanck
Der Weg der Bequemlichkeit ist vorgezeichnet: Er führt zur Gedankenlosigkeit.
Ernst Ferstl
Bei keiner Leidenschaft herrscht die Selbstliebe so gewaltig wie bei der Liebe, und man ist stets mehr geneigt, die Ruhe der geliebten Person aufzuopfern, als die eigene zu verlieren.
François de La Rochefoucauld
Wer ohne jede Narrheit lebt, ist nicht so weise, wie er glaubt.
Oft erleiden wir Schiffbruch ohne unterzugehen, oft stürzen wir von Klippen ohne zu zerschellen, oft öffnet sich die Erde ohne uns zu verschlingen, oft fängt uns der Engel auf ohne dass wir danken.
Gisela Gräfin zu Solms-Wildenfels
Für das, was man sich nicht mehr erlaubt, nicht mehr erlauben darf, verliert man sein Fingerspitzengefühl.
Günther Anders
Die Fee Morgana, wie würde sie erschrecken, wenn sie etwa einer deutschen Hexe begegnete, die nackt, mit Salben beschmiert, und auf einem Besenstiel, nach dem Brocken reitet.
Heinrich Heine
Die Jugend sei nicht übermütig gegen einen Greis; denn was wir sind, ist er gewesen, und was er ist, das werden wir sein.
Innozenz III.
Es ist nichts fürchterlicher als Einbildungskraft ohne Geschmack.
Neben denen dereinst zu ruhen, die man liebt, ist die angenehmste Vorstellung, welche der Mensch haben kann, wenn er einmal über das Leben hinausdenkt. Zu den Seinen versammelt werden, ist ein so herzlicher Ausdruck.
Macht euch vertraut mit Natur, erkennt sie als euere Mutter; Ruhig sinket ihr dann einst in die Erde hinab. Gottgeist, dann der Naturgeist und der geschichtliche Weltgeist, – Diese heilige Drei, wißt, ist die Wurzel des Seins. Vom Brennglase der Zeit zusammengedränget auf die Erde, Wird das himmlische Licht Feuer des Lebens allein. Menschen, die nicht viel leben im Freien, bekommen daher leicht Hier auch den Sonnenstich, wie dies die Mystik beweist.
Ludwig Feuerbach
Bei gewissen Leuten beginnt bei gewissen Summen die Umnachtung.
Manfred Hinrich
Liebe ist oftmals die Folge von Heirat.
Molière
Die Schwäche der höchsten Gewalt ist das schrecklichste Unglück der Völker.
Napoléon Bonaparte
Gütige Herzen altern nie.
Niccolò Tommaseo
Moderne "Erinnerungen" werden in der Regel von solchen geschrieben, die ihr Erinnerungsvermögen verloren und nichts der Erinnerung wertes vollbracht haben.
Oscar Wilde
Aber was ist Liebe ohne Alleinsein?
Stendhal
Gerade unter vier Augen wird gern eins zugedrückt.
Wolfgang Mocker