Ich wollte immer Mutter sein. Es wird mich dazu anregen, über Vergänglichkeit und Verlustängste zu schreiben. Denn es gibt nichts, was mehr Mut erfordert, als sich dieser Verbundenheit auszuliefern. Das Kind macht mich unheimlich verwundbar.
Judith Holofernes
Freunde gibt es genug, aber sie sind wie die Sonnenuhr, die solange ihren Dienst versieht, wie die goldene Sonne zu scheinen pflegt. Sobald aber die Sonne untergeht, ist auch bei ihr alles aus.
Abraham a Sancta Clara
Bildung ist die Kunst, Hauptsache und Nebensache im Leben zu unterscheiden.
Arthur Stahl
Alleinsein, aber sich nicht einsam fühlen.
Erhard Blanck
Der Gleichklang der Worte Überfluß und Überdruß kommt nicht von ungefähr.
Erich Limpach
Die Frau ist im Unglück und in Krankheit für den Gatten der größte Schatz, wenn sie recht im Hause waltet, sie besänftigt seinen Zorn und Unmut und weiß, ihn umzustimmen.
Euripides
Man wünscht nicht heiß, was man nur aus Vernunft begehrt.
François de La Rochefoucauld
Gesund ist, wer vergaß!
Friedrich Nietzsche
Wer mit Eigenliebe beginnt, den Schatz des Herzens zu verschwenden, wird mit Eigenliebe enden.
Friedrich Rückert
Anmut ist eine Schönheit, die nicht von der Natur gegeben, sondern von dem Subjekte selbst hervorgebracht wird.
Friedrich Schiller
Je reicher einer ist, desto leichter ist es für ihn, ein Lump zu sein.
Gilbert Keith Chesterton
Freundliche Worte sterben nie, aber sie müssen ausgesprochen werden, bevor sie leben können.
Hermann von Bezzel
Nur selbst gefundene, mit dem eigenen Kopf durchgemachte Antworten prägen den Menschen. Eingeredetes verblasst schnell, wird vergessen oder erregt Opposition.
Irmtraud Morgner
Sprechen ist Wachen, Schweigen nur Schlaf (manchmal auch umgekehrt).
Jean Paul
In der Erotik gilt die Rangordnung: Der Täter. Der Zeuge. Der Wisser.
Karl Kraus
Juristerei ist keine Wissenschaft. Sie ist bestenfalls ein Handwerk. Aber Richten und Entscheiden ist oft mehr: das ist eine Kunst.
Kurt Tucholsky
Ein Charakter läßt sich nicht in einen Zug sperren.
Manfred Hinrich
Jeder geordnete Betrieb braucht Ventile; das Schimpfen und Lachen über den Chef ist eines davon.
Oswald Bumke
Der Durchschnittsmensch gleicht einer flach geschliffenen Linse: sie läßt die Strahlen durch; das Genie einer Sammellinse, die sie in sich bindet im Brennpunkte und von da als Strahlenbündel, das zünden kann, weitersendet.
Otto von Leixner
Je höher einer steht, desto mehr verschweigt er.
Paul Ernst
Ein Mann, der über sechzig Jahre alt ist und dem Arzte noch die Hand hinhält, ist lächerlich.
Tiberius Claudius