Haß dürstet nach Verachtung. Verachtung ist Nektar für den Haß!
Jules Barbey d'Aurevilly
Nach einer Anekdote, die der Reformator und Humanist Philipp Melanchthon verbreitet hat, erklärten die in Worms versammelten Fürsten den schwäbischen Kollegen Eberhard zu ihrem Reichsten, weil er in seinem Ländle so beliebt sei, daß er sein Haupt sorglos in den Schoß eines jeden seiner Untertanen legen könne. Das wird noch heute in der Schwaben-Hymne Preisend mit viel schönen Reden besungen, die Justinus Kerner gedichtet hat.
Alfred Behr
Ein sehr enger Begriff der Nachahmung, die als Ziel aller Kunst hingestellt wurde, steht am Anfang des tiefgreifenden Missverständnisses, das wir bis in unsere Tage verfolgen können.
Andre Breton
Der Dackel ist ein Tier, halb so hoch wie ein Hund und doppelt so lang.
Anonym
Freiwillig abzusteigen ist nicht peinlich, wenn sich die Zuschauer nur überzeugen lassen, daß es freiwillig geschieht; stürzen aber ist bitter, zumal ein Sturz stets vom Beifall der Untenstehenden begleitet wird.
August Strindberg
Wo Lieb und Treue sich dem König weihen, Wo Fürst und Volk sich reichen dar die Hand, Da muß des Volkes wahres Glück gedeihen, Da blüht und wächst das schöne Vaterland.
Die Gartenlaube
Drum sei nicht stolz, o Menschenkind! Du bist dem Tod wie Spreu im Wind.
Emanuel Geibel
Unser Hauptfehler ist, daß wir unser bißchen Bewußtsein über den Moment zu einem Bewußtsein über alle Zukunft ausdehnen möchten. Keine schönere Naturen als diejenigen, die sich ohne Dumpfheit und Frechheit in gläubigem Vertrauen ans Leben hingeben.
Friedrich Hebbel
Für die Menschen gilt: je weniger Wißbegierde, desto mehr Neugierde.
Friedrich Theodor Vischer
Für andere und mit anderen leben, heißt überhaupt leben!
Hermann Heiberg
Wer andere wohl zu leiten strebt, muß fähig sein, viel zu entbehren
Johann Wolfgang von Goethe
Eine Kultur ist dann fertig, wenn sie ihre Phrasen noch in einem Zustand mitschleppt, wo sie deren Inhalt schon erlebt.
Karl Kraus
Wir alle sind Stimmungen unterworfen und gerade diesem Gefühl wird der Stempel der Launenhaftigkeit zugeordnet.
Katharina Eisenlöffel
Dass es unzählige Krankheiten gibt, ist nicht verwunderlich; man braucht nur die Köche zu zählen.
Lucius Annaeus Seneca
Gewöhne dich auch an das, an dessen Ausführbarkeit du anfangs verzweifelst! Faßt ja auch die linke Hand, die aus Mangel an Gewöhnung an die übrigen Verrichtungen ungeschickt ist, den Zügel kräftiger als die rechte; denn hieran ist sie gewöhnt worden.
Marc Aurel
Irdische Güter sind nicht immer unser Verdienst, sondern oft Geschenke eines blinden Zufalls. Freundschaft jedoch, die sich bewährt und dauert, ist ein verdientes Glück. Deshalb ist sie nur unter Menschen möglich, die Nächstenliebe besitzen und nicht nur an ihren eigenen Vorteil denken.
Marcus Tullius Cicero
Das ist meine Taktik: um sich irgendwo gut einzuführen, muß man die Leute amüsieren.
Michail Jurjewitsch Lermontow
Ein Wahn, der eine Menschenseele zu reinem edlen Tun beschwingt, ist göttlicher also solche Wahrheit, die sie um ihre Flügel bringt.
Otto von Leixner
Klettere nicht auf einen morschen Baum und schreie: Gott hilf mir!
Sprichwort
Wohltun trägt Zinsen.
Uns Alten ist's so eigen, wie es scheint, mit unsrer Meinung übers Ziel zu gehn, als häufig bei dem jungen Volk der Mangel an Vorsicht ist.
William Shakespeare