Jugendliche Weltanschauung schreitet jambisch, reife trochäisch.
Karl Gutzkow
Für zwei Liebende, die nur ihrer Liebe leben und alles an Erdenlast daraus verbannen, kann jedes Zusammensein ein Feiertag sein, für zwei Eheleute gibt es aber mindestens sechs Wochentage.
Arthur Zapp
Aber wir können und sollen dem anderen Menschen Freude machen und ihn so zum Mitmenschen machen. Und wieder ist die Freude an der Freude des anderen die Freude, daß Gott ist.
Ferdinand Ebner
Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten ist herrlich, denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab.
Friedrich Schiller
Gewiß ist es, daß eine einzige Stunde vertraulicher Mitteilung zwei fremde Menschen einander näher bringt als ganze Jahre gewöhnlichen Beisammenlebens.
Friedrich von Bodenstedt
Es ist ein Fehler, den der bloß witzige Schriftsteller mit dem ganz schlechten gemein hat, dass er gemeiniglich seinen Gegenstand eigentlich nicht erleuchtet sondern ihn nur dazu braucht, sich selbst zu zeigen.
Georg Christoph Lichtenberg
Platon und Cusanus, Kant und Nietzsche: Sie wollten die Welt erkennen und kannten noch nicht einmal eigene Kinder
Gregor Brand
Andre Zeiten, andre Vögel! Andre Vögel, andre Lieder! Sie gefielen mir vielleicht, wenn ich andre Ohren hätte.
Heinrich Heine
Geduld ist die Tugend der Heiligen, der Prüfstein ihrer Tapferkeit und die Waffe, durch welche sie das Schicksal besiegen.
John Milton
Ein Aphoristiker ist Einer, der notorisch Widerworte gibt.
Jürgen Wilbert
Auf zwei Rädern rollt die Welt. Das eine Rad ist die Liebe, das andere Gold.
Leopold Jacoby
Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.
Marcus Aurelius
Die Seltenheit der Vergnügungen giebt der geringsten Gabe Geschmack; denn der Genuß liegt in dem, was man fühlt, und abgestumpfte Menschen fühlen nichts mehr, denn Übersättigung hat ihnen den Appetit geraubt, während Entbehrung jene höchste der menschlichen Gaben, die "Fähigkeit, glücklich zu sein", erhält.
Marie Souvestre
Die sinnliche Begierde ist eine Quelle der Leidens, des Hasses und der Unglücks.
Michel Houellebecq
Ein liebendes Herz sättigt den strebenden Geist.
Novalis
Wir könnten viel mehr erreichen, wenn wir die Leute nicht immer auch noch erziehen wollten.
Peter Hohl
Dies halte ich für das Schlimmste im Alter - zu spüren, daß man in diesem Lebensabschnitt anderen zur Last fällt.
Plinius der Jüngere
Ein dem zu sehenden Gegenstand verwandt und ähnlich gemachtes Auge muss man zum Sehen mitbringen. Nie hätte das Auge jemals die Sonne gesehen, wenn es nicht selber sonnenhaft wäre; so kann auch die Seele das Schöne nicht sehen, wenn sie nicht selbst schön ist.
Plotin
Nichts, was wirklich ist, kann jemals zugrunde gehen.
Die Kirche hat immer noch die Macht, Menschen derart auszubremsen, dass sie nur noch kriechend vorangehen.
Thomas Häntsch
Zur Produktion eines Schriftstellers gehören nicht nur Bücher, sondern auch Gedanken.
Wolfgang Neuss