Der Weltschmerz ist die Gicht des Geistes. Aber man spürt es wenigstens, wenn das schlechte Wetter kommt.
Karl Kraus
Leiden und Schweigen ist die größte Kunst.
Andreas Sutor
Wenn du das Leben verstehen willst, hör auf zu glauben, was die Leute sagen und schreiben. Beobachte lieber dich selbst, und mach dir deine eigenen Gedanken.
Anton Tschechow
Das Dunkel der Nacht tröstet den vergangenen Tag mit Stern-Stunden.
Ernst Ferstl
Ein geübter Satiriker kann aus dem Stand heraus verzweifeln.
Franz Christoph Schiermeyer
Wie wenig moralisch sähe die Welt ohne die Vergeßlichkeit aus! Ein Dichter könnte sagen, daß Gott die Vergeßlichkeit als Türhüterin an die Tempelschwelle der Menschenwürde hingelagert habe.
Friedrich Nietzsche
Der Mensch ward zum Tun und nicht zum Vernünfteln erschaffen. Aber eben deswegen, weil er nicht dazu erschaffen ward, hängt er diesem mehr als jenem nach. Seine Bosheit unternimmt allzeit das, was er nicht soll, und seine Verwegenheit allzeit das, was er nicht kann. Er, der Mensch, sollte sich Schranken setzen lassen?
Gotthold Ephraim Lessing
Im allgemeinen enthüllt eine junge Frau ihren wahren Charakter erst nach zwei oder drei Jahren der Ehe.
Honore de Balzac
Not lehrt beten, Arbeit lehrt, wie man gegen Not sich wehrt.
Johann Wilhelm Ludwig Gleim
Wir Evangelische sollten uns aber auch keinen Illusionen hingeben, dass Rom zu einem echten Dialog auf Augenhöhe bereit wäre. Ökumene sieht aus römischer Warte wohl eher so aus, dass die Evangelischen zurückkommen ins alte Boot dieser Kirche.
Jürgen Werth
Liebend unternehmen wir aneinander gleichsam Schwimmübungen am Korken, während derer wir so tun, als sei der Andere als solcher das Meer selber, das uns trägt.
Lou Andreas-Salomé
Es ist ein Zeichen geistiger Enge, immer zwischen achtenswert und liebenswert zu unterscheiden.
Luc de Clapiers, Marquis de Vauvenargues
O sanfter, süßer Hauch! schon weckest du wieder Mir Frühlingslieder, Bald blühen die Veilchen auch.
Ludwig Uhland
Die Trennung vom Leibe gilt den Wissenden nicht als Tod.
Mahābhārata
Bei allem, was du tust, gehe besonnen zu Werke und verwirre dich nicht durch Gedankenmenge; aber siehe, daß du stets die größten Grundsätze im Auge behältst.
Marc Aurel
Wo gibt es noch einmal zwei Dinge so entgegengesetzt und doch so nahe verwandt, so unähnlich und doch so oft kaum voneinander zu unterscheiden wie Bescheidenheit und Stolz.
Marie von Ebner-Eschenbach
Ich habe seit meinem 15. Lebensjahr im Tor gestanden, mich öfter als eine halbe Millionen Mal in den Dreck geworfen. Lässt das Rückschlüsse auf meinen Geisteszustand zu?
Sepp Maier
Die Zeit verändert viel, Verborg'nes bringt sie ans Licht und birgt, was sichtbar war, im Dunkeln.
Sophokles
Qualis rex, talis grex. Wie derHirt, so die Herde.
Titus Petronius
Auflösungserscheinungen halten sich selber gerne für Impulsivitäten.
Ulrich Erckenbrecht
Das Edle befindet sich oberhalb des Gürtels, das Gemeine überall.
Wilhelm Busch