Die Phantasie stammt aus königlichem Geblüte, die Sinne sind von adeliger Herkunft, die Vernunft ist bürgerlichen Ursprungs. Die Sinne spielen daher im Leben unter dem Protektorate der Phantasie die Großen, die Herren der Welt.
Ludwig Feuerbach
Friedlich ist nicht, wer schweigt, sondern wer das Unrecht beim Namen nennt
Anke Maggauer-Kirsche
Wer den Zeitgeist heiratet, wird bald Witwer sein.
August Everding
Das Entscheidende ist immer die Opferbereitschaft. Nicht das, wofür das Opfer gebracht wird.
Franz Blumenfeld
In der Kirche singen immer die am lautesten, die falsch singen.
Franz Grillparzer
Die beste Lunge erschöpft sich, auch sogar eine weibliche.
Gotthold Ephraim Lessing
Nicht aufgeklärt, abgeklärt ist der Zeitmensch.
Harald Schmid
Kein Mensch soll sich einem Kinde mit einem anderen als freundlichem Angesichte nähern, denn das Kind versteht die Natursprache, ehe es die Muttersprache versteht.
Johann Michael Sailer
Liegt der Irrtum nur erst wie ein Grundstein unten im Boden, immer baut man darauf, nimmer mehr kommt er an den Tag.
Johann Wolfgang von Goethe
Mit dem Munde verkünden sie sentimental das Gebot: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst, aber in Wirklichkeit klammern sich die Menschen wie wilde Tiere mit ihren Krallen an diese Nächsten und treten sie mit den Füßen zu Boden, wobei jeder, der es nur kann, von der Arbeit anderer lebt.
John Ruskin
Ein tapf'res Schwert und ein weises Gesetz, Und alles and're ist eitel Geschwätz.
Josef Tandler Ritter von Tanningen
Ich bin nicht wie die anderen, aber ich kann es vortäuschen.
Kurt Cobain
Der Tod ist das Gewissen, von dem wir nichts hören wollen.
Manfred Hinrich
Es ist eine schöne Allegorie in der Bibel, der Baum der Erkenntnis, welcher den Tod bringt. Will dieses Sinnbild nicht sagen, daß, wenn man den Grund der Dinge ergründet hat, der Verlust der Illusionen den Tod der Seele herbeiführt, das heißt, eine völlige Gleichgültigkeit allem gegenüber, was andere Menschen berührt oder beschäftigt?
Nicolas Chamfort
Der männliche Händedruck, der einer jüngeren Dame gilt, darf höchstens eine Viertelstunde währen.
Otto Weiß
Die keine Zügel zurückhemmet, die Tage, entfliehn.
Ovid
Der Stoff nur bleibt bewahrt, die Form muss untergehn.
Pierre de Ronsard
Eines ist nur wahr neben dem anderen, und ich denke immer, die Welt ist geräumig genug vorgesehen, um alles zu erfassen: das, was war, muß nicht von der Stelle geräumt, nur langsam verwandelt werden, so wie das, was sein wird, nicht von den Himmeln fällt im letzten Augenblick, sondern immer schon neben uns, um uns und in unserem Herzen sich aufhält, auf den Wink wartend, der es ins Sichtbare ruft.
Rainer Maria Rilke
Der Gedanke, daß der Mensch frei ist, ist schwieriger zu finden gewesen, als der, daß die Erde sich um die Sonne bewege; für ersteren läßt sich kein Kopernikus benennen.
Rudolf von Jhering
Jeder neue Tag hat seine Speise.
Sprichwort
Beide liefen mit: Ich flüchte vor dem Leben, hüstelte der erste. Und ich jage seiner Fülle nach, japste der zweite.
Wieslaw Brudzinski