Ich nehme mein Eigentum, wo ich es finde.
Molière
Erinnert euch stets an den klaren Unterschied, dessen Mißverstehen Tausende zu Grunde gerichtet – daß euer Gewissen kein Gesetz ist. Nein, das Gewissen wird von Gott und der Vernunft gemacht, sie haben das Gewissen in euch gesetzt, um zu entscheiden.
Adalbert Stifter
Christus ist freiwillig in den Tod gegangen, weil er wohl wußte, daß, wenn er seine Lehre nicht mit seinem Blute besiegelte, sie keinen Glauben finden würde.
Carmen Sylva
Wenn jeder Mensch ahnte, von wie vielen er durchschaut wird!
Elias Canetti
Der Gerechte ist am wenigsten zu erschüttern; der Ungerechte ist von höchster Erschütterung durchdrungen.
Epikur
Und Christus? Das ist ein lichterfüllter Abgrund. Man muß die Augen schließen, um nicht abzustürzen.
Franz Kafka
Wer nicht älter werden will, muss einfach früher sterben.
Hannelore Elsner
Der Sieg der Einfälle über die Zufälle.
Harald Kremser
Das Gefühl braucht Opposition. Wenn man schon aus Liebe heiratet, sollten wenigstens die Eltern dagegen sein.
Hermann Bahr
Wer hieß dich mich zerren, mich! in diese Welt hinein? Laß mich erfrieren, verhungern, versteinen in der meinigen!
Hugo von Hofmannsthal
Schaffet die vielen Tränen der Kinder ab. Langes Regnen ist den Blüten schädlich.
Jean Paul
An unbeschränkter Freiheit gehen die Menschen nicht dutzendweise, sondern zu Tausenden zugrunde.
Jeremias Gotthelf
Das Plagen ist der Sommerregen der Liebe.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Gegenwart ist im Verhältnis zur Vergangenheit Zukunft, ebenso wie die Gegenwart der Zukunft gegenüber Vergangenheit ist. Darum, wer die Gegenwart kennt, kann auch die Vergangenheit erkennen. Wer die Vergangenheit erkennt, vermag auch die Zukunft zu erkennen.
Lü Buwei
Der Wohlwollende fürchtet Mißgunst nicht.
Marie von Ebner-Eschenbach
Ich habe den Fehler begangen, Freundschaften nicht gepflegt zu haben.
Mario Adorf
Alles Gestürme und Unfriede stammt nur aus Eigenwillen, ob man es merke oder nicht.
Meister Eckhart
Jeder Engländer ist eine Insel.
Novalis
Die Menschen lassen sich so leicht von der Natur stimmen und bestimmen. Sie lachen im Frühling, sind traurig am Herbsttag; sie haben Sehnsucht, wenn die Wolken am Himmel ziehen, und wollen mit den Quellen plaudern und mit den Stürmen fliegen. Die Natur ist gefühllos ihnen gegenüber; sie sendet einen Regenschauer auf den bunten Hochzeitszug, sie läßt über einem offenen Grabe die Lerchen jubilieren und die Schmetterlinge tanzen.
Paul Keller
Ich sehne mich nach der Insel des Gesanges jenseits dieser wogenden See von Geschrei.
Rabindranath Thakur
Das alte Lied Die Rosenknospe gab sie mir, ein weh Lebwohl klang nach, ich wollte Lächeln, als ich ihr dafür ein Lied versprach. Ihr stand ein Tränchen im Gesicht, und lächeln wollte sie auch; doch lächelten wir beide nicht, das ist so Abschiedsbrauch. Jetzt lächel ich in einem fort, und ihr ist nicht mehr weh; die Rosenknospe ist verdorrt, das Lied ist aus - juchhee!
Richard Dehmel