Gewisse Geister predigen das Evangelium des Egoismus... Wozu der Eifer und die Mühe? 's ist gerade so, als wollten sie die Menschen ermahnen, zu essen und zu trinken, zu schlafen und sich zu vermehren.
Otto Weiß
Wenn die Regierung von Verbesserungen in unserer Wirtschaft spricht, weiß sie, dass eigentlich und allein die arbeitenden Menschen diejenigen sind, die diese bessere Basis für unser Volk geschaffen haben.
Anton Storch
Die Rede vom Leistungsdruck ist irreführend. Zu schöpferischer Leistung kann gar nicht gedrückt werden, sondern nur zu Routinetätigkeit, zu aggressiver Gereiztheit und zu Krankheit.
Arno Plack
Entfernung und lange Abwesenheit tun jeder Freundschaft Eintrag, so ungern man es gesteht. Also bewährt sich auch hier Goethes Ausspruch: Die Gegenwart ist eine mächt'ge Göttin.
Arthur Schopenhauer
Man trifft eher das rechte Wort als das richtige Ohr.
Elazar Benyoëtz
Ein Ungewöhnlicher braucht nur einmal gewöhnlich zu sein, gleich berufen sich alle Gewöhnlichen auf ihn.
Emil Gött
Ich will, wenn ich über einen Mann urteilen soll, nicht allein wissen, welche Tat er ausgeführt, sondern wie und durch was für ein Mittel er sie ausgeführt hat. Dadurch kann eine kleine Tat zur großen und eine große zur kleinen werden.
Friedrich Maximilian Klinger
Wenn die Neugier nicht wäre, würde wenig für das Wohl des Nächsten getan werden. Aber die Neugier schleicht sich unter dem Namen der Pflicht oder des Mitleidens in das Haus der Unglücklichen und Bedürftigen. Vielleicht ist selbst an der vielgerühmten Mutterliebe ein Stück Neugier.
Friedrich Nietzsche
Nachzuahmen erniedrigt einen Mann von Kopf.
Friedrich Schiller
Tollkühnheit ist ebenso töricht, wenn auch nicht ebenso verwerflich als Feigheit, denn wenn auch beide schaden, so schändet doch nur das Letztere.
Georg Ebers
Um ein Haar hätte ich dich nicht erkannt, sagte das Original zum Plagiat. Aber du besitzt ja noch weniger Profil als ich.
Gerd W. Heyse
Es ist peinlich, wenn man beobachtet, daß sich Altphilologen von lateinischen Gedichten anregen lassen – und es ist traurig, wenn man merkt, daß solche Gedichte nicht einmal mehr Altphilologen erregen.
Gregor Brand
Das herrliche hat die Natur, wie man auf sie losgeht, daß die immer mehr entfaltet, immer neu erscheint, ob sie gleich die alte, immer tiefer, ob sie gleich immer dieselbe bleibt.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Welt muß romantisiert werden, so findet man den ursprünglichen Sinn wieder.
Novalis
Gesund sich zu erhalten ist nicht nur ein Gebot der alltäglichen Klugheit, sondern, richtig gefaßt, ein sittliches Gesetz.
Otto von Leixner
Einer weiß nichts vom andern, und ob auch der andere sein leiblicher Bruder wäre.
Paul Busson
Der einfache Bankkunde sollte keineswegs nur eine Kuh sein, die elektronisch-maschinell je nach Bedarf gemolken wird. (Das hat Peter Atteslander, der Sozialökonom, einmal gesagt, und Recht hat er. Nur weil man die einfachen, die normalen Bankkunden außer Acht gelassen hat, ist die Fusion zwischen der Deutschen Bank und der Dresdner Bank letztlich auch gescheitert. Uns soll das nicht passieren. Wir von der... (Name der Bank) wissen, was wir an unseren Kunden haben...)
Peter Atteslander
Jeder hasst bekanntlich den, dem er etwas verdankt.
Rolf Hochhuth
Gesundheit und ein heit'rer Sinn führen leicht durch's Leben hin.
Theodor Fontane
Ein Vertrauen besitzen ist viel, das in einen gesetzte Vertrauen erfüllen – mehr.
Wilhelm Vogel
Der Aphoristiker ist anderen Autoren gegenüber im Nachteil: Man merkt gleich am ersten Satz, daß ihm nichts eingefallen ist.
Wolfgang Mocker