Je mehr man die Geschichte studiert, desto mehr erkennt man ihre Ungewißheit.
Pierre Bayle
Die Furcht, die sich der Liebhaber anmerken läßt, daß seine Dame um eines anderen willen von ihm lasse, beweist ihr, daß er seine Verdienste und seinen Wert geringer als die des andern anschlägt, und diese Überlegung veranlaßt sie, diesen zu lieben; und wenn sie wahrnimmt, daß der Eifersüchtige, um seinen Gegner aus ihrer Gunst zu verdrängen, über ihn spricht, so glaubt sie es nicht, auch wenn es wahr ist, und liebt ihn umso mehr.
Baldassare Castiglione
Jugendeindrücke sind das ewig Bestimmende in einem Menschen. Es bildet sich da gleichsam ein geistiger Münzfuß aus, nach dem lebenslang gerechnet wird. Goethe wurde den Frankfurter und Schiller den Schwaben nie los, und ein so feiner Geschichtsschreiber wie Schlosser bringt doch den Friesen und Theologen nie aus sich heraus.
Berthold Auerbach
Herr, deine Augen sehen nach dem Glauben.
Bibel
Wehe mir, ich vergehe! Denn ich habe der Herrn gesehen.
Es ist falsch zu glauben, das öffentliche Wohl könne eine Ungerechtigkeit befehlen.
Caritat de Condorcet
Das Automobil ist so erfolgreich, daß es nur einen wirklichen Feind hat, nämlich sich selbst. Seine massenhafte Verbreitung ist eine Herausforderung an die Zukunft des Straßenverkehrs.
Eberhard von Kuenheim
Warum sind Frauen so selten Wissenschaftlerinnen? Weil es dort fast nur Geheimnisse gibt, die man nicht ausplaudern kann, weil man sie erst erforschen muß.
Erhard Blanck
Freundschaft bindet nur das Gleiche; Ungleich aber kann mit Ungleich nur in Liebe sich vereinen.
Ernst Raupach
Die schönen Filme sind aus Fotografien und Himmel gemacht.
Jean Epstein
Pelzmäntel sind Reparationen für einen verlorenen Frieden.
Jean Gabin
In der Provinz ist schon Regen eine Zerstreuung.
Jules de Goncourt
Der Christ hält das Christentum für etwas, das es nie war: für die Lehre Jesu.
Karlheinz Deschner
Der Mensch hat den Staat zum Polster der Trägheit zu machen gesucht; und doch soll der Staat gerade das Gegenteil sein: er ist eine Armatur der gespannten Thätigkeit; sein Zweck ist, den Menschen absolut mächtig, und nicht absolut schwach, nicht zum trägsten, sondern zum thätigsten Wesen zu machen... Der Weg zur Ruhe geht nur durch das Gebiet der allumfassenden Thätigkeit.
Novalis
Mein Freund, das Eine sollst Du nie vergessen: Fließt's nicht von selbst, dann hüte Dich zu pressen!
Otto von Leixner
Vieler Menschen Leben ist ein stetes Unterhandeln mit dem Laster. Sie unterwerfen sich ihm nicht und besiegen es nicht. Man nennt sie "anständige Leute".
Wie sich aus dem Zusammenbruche ein verjüngtes Deutschland erheben kann? Nur dadurch, daß seine Kultur im schroffen Gegensatze gegen das sich entwickelt, was sich den Geist der Zeit nennt. Nicht zu erfüllen, was zeitgemäß ist, wird das Losungswort der neuen Kultur sein dürfen, sondern was in der Zeit, ja trotz der Zeit ewig ist.
Siegmund von Hausegger
Und wir sollten nicht vertrauen? Wir!, die wir täglich Beweise der herrlichen, auch uns belebenden Natur haben, die uns nur Liebe zeigt, wir sollten Kampf und Uneinigkeit in unserer Brust hegen, wenn alles uns zur Ruhe und Schönheit ruft?
Susette Gontard
Es ist besser, Vollkommenheit anzupeilen und vorbei zuschießen, als auf Unvollkommenheit zu zielen und zu treffen.
Thomas J. Watson
Ich sehe das sogar so: Wenn einer gewählt wird, der verspricht, dass die Steuern auf gar keinen Fall erhöht werden, und drei Monate nach der Wahl werden die Steuern plötzlich doch erhöht, dann sollten fairerweise nur die höhere Steuern zahlen, die das angekreuzt haben.
Volker Pispers
Ein schwacher Feind in der Festung ist fürchterlicher als der stärkste von außen.
Wilhelm Heinse