Jedem, der sein Blut hinaufhob in ein Werk, das lange wird, kann es geschehen, daß ers nicht mehr hochhält und daß es geht nach seiner Schwere, wertlos. Denn irgendwo ist eine alte Feindschaft zwischen dem Leben und der großen Arbeit.
Rainer Maria Rilke
Restlos entfaltet Ihre Knospen die zeugende Natur, unbekümmert, ob der frevelnde Mensch die reife Frucht zertritt.
Alexander von Humboldt
Es ist erstaunlich, daß trotz aller Siege der Technik die Natur noch immer am Boden liegt.
Ernst R. Hauschka
Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt.
Franz Kafka
Jede menschliche Einrichtung paßt nur für bestimmte Zeiten und Umstände, und muß, wenn sie nicht schaden soll, beim Wechsel derselben geändert werden.
Friedrich Christoph Schlosser
Ich will aufhören, an Gott zu glauben, wenn ich sehe, dass ein Baum ein Gedicht macht und ein Hund eine Madonna malt; eher nicht.
Friedrich Hebbel
Ist nicht übrigens die Gleichgültigkeit in Dingen Kleidung... das hervorstechende Merkmal der hohen Wissenschaft, der bis zur Tollheit betriebenen Kunst, des rastlos tätigen Denkens?
Honore de Balzac
Das Gewissen ist die sich selbst richtende moralische Urteilskraft.
Immanuel Kant
Regel ist Einheit, und Einheit ist Gottheit. Nur der Teufel ist veränderlich.
Jean Paul
Einer der Gott leugnet, ist wie einer der die Sonne leugnet. Es wird ihm nicht viel helfen, sie scheint doch.
Julius Langbehn
Für mich ist nicht belegt, dass es einen generellen Schießbefehl gab.
Lothar Bisky
Glückselig kann auch der genannt werden, der, von der Vernunft geleitet, nichts mehr wünscht und nichts mehr fürchtet.
Lucius Annaeus Seneca
Steter Tropfen höhlt das Hirn.
Manfred Hinrich
Zur Größe hat sich schon mancher aufgerungen, aufgeschwungen, aufgeduldet, keiner aber hat sich noch zu ihr aufgeblasen.
Marie von Ebner-Eschenbach
Die blaue Kornblum wohnt versteckt, So hab ich meinen Schatz entdeckt. Sie kann nicht meinen Händen wehren, Wiegt sie wie's Sommerfeld die Ähren. Die Ähren sind jetzt körnerschwer, Als läg schon Brot mannshoch umher, Mein Schatz die Ähren streicheln tut. "Nach Leben riechen sie so gut."
Max Dauthendey
Eines Tages werde ich im Sonnenaufgang einer anderen Welt Dir singen: Ich sah Dich schon im Licht der Erde, in der Liebe der Menschen.
Rabindranath Thakur
Höflichkeit ist der Versuch, einem Menschen ins Gesicht zu sagen, was man nicht von ihm denkt.
Ralph Boller
Es gibt keinen Surrealismus. Der Surrealismus, das bin ich!
Salvador Dali
Eine Party ist eine Zusammenkunft, bei der am Ende die Gäste aufgeräumter sind als die Wohnung.
Senta Berger
Nirgends zeigt sich der Mensch empfindlicher als in seinem Egoismus, und durch nichts ist er leichter zu besiegen als durch ihn.
Wilhelm Vogel
Schon das Kind sehnet sich über die Hügel, über die Seen hinaus, welche seine enge Heimat umschließen; aber es lehnet sich dann wieder pflanzenartig zurück. Denn es ist das Rührende und Schöne im Menschen, daß Sehnsucht nach Erwünschtem und Verlorenem ihn davor bewahrt, ausschließlich an dem Augenblicke zu haften.
Wilhelm von Humboldt