Die Kirche beugt am Anfang die Seele und fordert das gebeugte Knie als fragwürdige Dankbarkeit.
Thomas Häntsch
Gewiß enthält das Lachen in seinem Ursprung die Freude an einer Beute oder Speise, die einem als sicher erscheint.
Elias Canetti
Zu denken, was wir hätten tun können, ist eine Tätigkeit, die uns zu denken geben sollte.
Ernst Ferstl
Das Ego rechtfertigt jeden Aufwand.
Erwin Koch
Ein Mensch betrachtete einst näher die Fabel von dem Pharisäer, Gottlob! rief er in eitlem Sinn, dass ich kein Pharisäer bin!
Eugen Roth
Der Sieg der Amerikaner, Engländer und Russen war erforderlich, den Nationalsozialistischen Irrwahn und die Welteroberungspläne zu zerstören.
Friedrich Kellner
Großer Gott, und ihr übrigen Zeugen meines Todes, ich habe als Philosoph gelebt und sterbe als Christ.
Giacomo Casanova
Gedanken sind nicht durchaus unwirklich, aber ihre Wirklichkeit ist von ganz anderer Art, als die der Dinge.
Gottlob Frege
Die Tyrannei ruft zwei entgegengesetzte Wirkungen hervor, deren Symbole in zwei großen Gestalten des antiken Sklaventums fortbestehen: in Epiktet und Spartakus, dem Haß und dessen bösartigen Empfindungen einerseits, der Resignation und deren christlichen Liebesregungen andererseits.
Honore de Balzac
Reformieren Sie die Gesellschaft, und es gibt keine Krankheiten mehr.
Iwan Sergejewitsch Turgenew
Man läßt alles in der Welt gehn, bis es schädlich wird; dann zürnt man und schlägt drein.
Johann Wolfgang von Goethe
Man darf zu den Menschen von der Zerstörung nur sprechen, um sie an die Dauer zu erinnern, vom Tode nur, um sie auf das Leben zu verweisen, denn der Tod strömt zum Leben, und die Zerstörung stürzt sich in die Dauer.
Joseph Joubert
Es gilt, der Weltbestie Intelligenz, an deren Haß der Künstler stirbt, aber von deren Haß die Kunst lebt, den Genickfang zu geben.
Karl Kraus
Ich denke daran, wenn wir nun in jener Welt sind, neben den schönen Jünglingen des Himmels, und da nun alle eines Sinnes sind: wie das so gut sein wird, und wie es uns dann Leid tun werde, daß wir hier so viel gezankt und vielleicht jemand unrecht getan haben.
Matthias Claudius
Bisweilen faßt mir jäh ein Trieb den Sinn, Vorm Nahn der Menschen in die Wüst' zu fliehn.
Molière
Nichts soll dich beunruhigen; nichts ängstige dich. Wer Gott hat, dem fehlt nichts. Gott allein genügt.
Teresa von Ávila
Wenn die Materie ewig war, mußte sie auch ewige Eigenschaften besitzen, wie Gestalt, Trägheit, Bewegung und Teilbarkeit. Diese Teilbarkeit aber ist nur eine Folge der Bewegung, denn ohne Bewegung läßt sich nichts teilen, trennen oder ordnen. Man betrachtet also die Bewegung als zum Wesen der Materie gehörig.
Voltaire
Für manchen hat ein Mädchen Reiz, nur bleibt die Liebe seinerseits.
Wilhelm Busch
Wenn die großen Herrn sich raufen und verlieren Schopf und Zopf, Preise glücklich sich der Bürger, welcher hat den kahlsten Kopf.
Wilhelm Müller
Ein Rosenstrauß der Hoffnung vor uns tragend in der Hand, Wandern wir, der Liebe Pilger, nach dem hochgelobten Land. Lab' an seinem Duft und Schmelze unterwegs deinen Sinn, Und du schreitest ohne Schmerzen auf des Pfades Dornen hin.
Ja doch, falsche Freunde sind zum Kotzen, das weiß jedes Kind Bloß bedenk, dass falsche Feinde Manchmal viel! viel schlimmer sind.
Wolf Biermann