Seltsam, wie konservativ die Menschen werden, wenn sie das Geringste zu verlieren haben.
Thomas Niederreuther
Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht unterschreiben will.
Anatole France
Alles verstehen heißt alles verzeihen.
Anne Louise Germaine de Staël
Vor der Gottheit gibt es keine Grenzfälle, weder auf dem Gebiete der Ethik, noch auf dem des Bewußtseins. Daß die Grenzlinien sich zu verwischen scheinen, liegt in der Schwäche unseres Blicks; – und öfter noch ist die Verwischtheit nur eine Forderung unserer Bequemlichkeit oder unserer Feigheit.
Arthur Schnitzler
Wer sein wahres Gesicht hinter gerade passenden Masken versteckt, verliert es mit der Zeit aus seinen Augen.
Ernst Ferstl
Die Natur übt ein heimliches Gericht; leise und langmütig aber unentrinnbar.
Ernst von Feuchtersleben
Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es andern so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmüdig zu sein.
Friedrich Nietzsche
Stimme des Ganzen ist deine Vernunft, dein Herz bist du selber. Wohl dir, wenn die Vernunft immer im Herzen dir wohnt.
Friedrich Schiller
Der größte Narr kann mehr fragen, als der Weiseste beantworten kann.
Georg Christoph Lichtenberg
Um eine Frau zu verführen, muss man ihr nur einreden, dass ihr Ehemann sie nicht versteht.
Giacomo Casanova
Mir kommt kein Besitz ganz rechtmäßig, ganz rein vor, als der dem Staate seinen schuldigen Teil abträgt.
Johann Wolfgang von Goethe
Die Begierde des Mannes ist nichts, was der Betrachtung lohnt. Wenn sie aber ohne Richtung läuft und das Ziel erst sucht, so ist sie wahrlich ein Greuel vor der Natur.
Karl Kraus
Nichts zu machen: man muß sich durchsetzen können, von Geburt an. Die Geburt selbst ist ein Akt der Durchsetzung, der erste und der erfolgreichste von vielen.
Kurt Marti
Golf, sagte einmal jemand, ist ein verdorbener Spaziergang.
Kurt Tucholsky
Romane schließen damit, dass Held und Heldin heiraten. Damit müsste man anfangen, aufhören aber damit, dass sie sich wieder trennen, das heißt befreien. Denn das Leben von Menschen so beschreiben, dass man mit der Schilderung der Hochzeit abbricht, ist nicht anders, als beschriebe man die Reise eines Mannes und bräche den Bericht an der Stelle ab, wo er Räubern in die Hände fällt.
Lew Nikolajewitsch Tolstoi
Geld ist dem Bauch Geist.
Manfred Hinrich
Man tut den Frauen Unrecht, wenn man sagt, sie würden immer zu spät fertig; es ist nicht wahr: sie fangen immer nur zu spät an.
Moritz Gottlieb Saphir
Die professionellen Virtuosen des kollektiven Bewusstseins nennt der Volksmund bewundernd Individualisten.
Nikolaus Cybinski
Es ist an der Zeit, den betriebsinternen Tabukatalogen den Respekt zu verweigern.
Reinhard K. Sprenger
Welch eine Zeit! – Aber der alte Krieger sagt: Eine ganz vortreffliche Zeit, wie alle Zeiten, in denen man einen großen Hunger nach irgendetwas hat, von dem man weiß, daß man es durch Mühen und Arbeit erlangen kann.
Wilhelm Raabe
Es bleibt die Aufgabe Berlins, der mahnende Pfahl im Fleische des Unrechts zu sein.
Willy Brandt