Zufall ist ein Wort ohne Sinn; nichts kann ohne Ursache existieren.
Voltaire
Einen Aphorismus soll man nicht mehrfach lesen, um ihn einmal zu verstehen, sondern einmal lesen, um ihn mehrfach zu verstehen.
André Brie
Leichter ist es das Böse zu verachten, als zu heilen.
Andreas Laskaratos
Es gibt nichts Böses, außer man tut es.
Anonym
Das Unglück muß man heilen durch die freudige Erinnerung an das Verlorene und durch die Erkenntnis, daß es nicht möglich ist, das Geschehene ungeschehen zu machen.
Epikur
Man kann sich täuschen – glaube mir, man kann das für Stärke des Geistes halten, was doch am Ende Verzweiflung ist.
Friedrich Schiller
Leute, die viel auf der Straße lesen, lesen gemeiniglich nicht viel zu Hause.
Georg Christoph Lichtenberg
Unser Leben hängt so genau in der Mitte zwischen Vergnügen und Schmerz, daß uns schon zuweilen Dinge schädlich werden können, die uns zu unserem Unterhalt dienen, wie ganz natürlich veränderte Luft, da wir doch in die Luft geschaffen sind. Allein, wer weiß, ob nicht vieles von unserem Vergnügen von diesem Balancement abhängt, diese Empfindlichkeit ist vielleicht ein wichtiges Stück von dem, was unsern Vorzug vor den Tieren ausmacht.
Die ernste Strafe schlich der Sünde nach: sie wollte ihr Schwert schon zieh'n, da trat die Reue vor sie hin, die Strafe wich; eh' mag die Sünde frei entflieh'n, sprach sie, als daß mein Schwert die Reue treffen sollte.
Gottlieb Konrad Pfeffel
Zuerst Freiheit, dann Gerechtigkeit! In diesem inhaltsschweren Wort liegt die ganze Lehre des Radikalismus. Was ist aber eine Freiheit, die vorher der Gerechtigkeit nicht bedarf, sich um das Recht nicht kümmert – was anders als die Willkür der Selbstsucht und die zügellose Leidenschaft.
Johann Caspar Bluntschli
In jeder Zeit war die Poesie der Inbegriff der Fehler und Vollkommenheiten einer Nation, ein Spiegel ihrer Gesinnungen, der Ausdruck des Höchsten, nach welchem sie strebte.
Johann Gottfried Herder
Spionieren ist eine schöne Sache, man verschafft sich die Genüsse des Diebes und bleibt dabei ein ehrlicher Mann.
Johann Nestroy
Es ist keine Kunst geistreich zu sein wenn man vor nichts Respekt hat.
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn eine Dame eine Rede hält, habe ich immer das Gefühl, ich sei ein kleiner Junge und meine Mutti schimpft mit mir.
Karel Capek
Ihre Brauen waren Gedankenstriche – manchmal wölbten sie sich zu Triumphbogen der Wollust.
Karl Kraus
Schilderung eines Zweikampfes: Ich rammte ihm meine Nase zwischen die Zähne und warf ihn krachend über mich zu Boden.
Mark Twain
Was sie die Welt unter dem Schnee nennt: alles, was vergraben ist, aber pulsiert und was man lernen muss, um zu begreifen.
Michel Tournier
Die gesamte Geschichte ist nichts als Klatsch.
Oscar Wilde
Leben ist Tun und Leiden. Je wissender der Mensch, desto tiefer sein seelisches Leid.
Oswald Spengler
Es ist wunderbar, wie der Stolz den Menschen nach dem kleinsten Erfolg aufbläst.
Plinius der Jüngere
Wer keine Kinder hat, weiß vom Leben nur die Hälfte.
Theodor Hieck